Roadkill Chicken liegt durch eine besondere Schneidetechnik flach auf dem Blech (daher „Platthuhn“) und wird mit einer würzigen Marinade gegrillt oder im Backofen zubereitet.
Schon ein bisschen makaber, ne? Weil dieses Geflügelgericht aus dem Backofen einem plattgefahrenen Huhn am Straßenrand ähnelt, heisst es „Roadkill Chicken“. Dabei handelt es sich „nur“ um ein besonders zerteiltes Stück Fleisch, das schneller gart und saftiger bleibt, weil es flacher auf dem Blech (oder auf dem Grill) liegt. Die süßlich-scharfe Marinade sorgt für guten Geschmack und idealerweise gart ihr gleich Ofengemüse mit, um die Ofenhitze auszunutzen. Versucht zum Beispiel die Holiday Roasted Veggies, Sweet Potato Chickpea Mix oder Potato Wedges.
Wie wird das Hähnchen für „Roadkill Chicken“ vorbereitet?
Das ist wirklich einfach: Ihr legt das Hühnchen auf die Brustseite und schneidet mit einem Sägemesser oder einer Geflügelschere links und rechts neben dem Rückgrat komplett von oben nach unten durch. Den Knochenstrang könnt ihr dann einfach entnehmen (und möglicherweise mit anderen Fleischabschnitten zu Hühnerbrühe kochen). Wenn ihr das Huhn nun auseinandergeklappt auf die Innenseite legt, ist es ziemlich flach. Drückt gegebenenfalls nochmal fest mit der Hand aufs Brustbein, um es noch flacher zu machen – klingt martialisch (ist es auch), aber das Tier ist ja schon tot…
Was ist „Roadkill Cuisine“?
Der Ausdruck „Roadkill“ steht in den USA für Tiere, die Opfer der Straße wurden – also totgefahren auf dem Bankett liegen. Diese Kadaver zuzubereiten und zu essen, wird tatsächlich von Anhängern der Roadkill Cuisine (hier Wikipedia zum Thema) praktiziert, vor allem in den USA, Kanada und Australien. Sie argumentieren, dass Roadkill eine kostenlose und leicht zugängliche Proteinquelle sein kann und die Nutzung des Fleisches Lebensmittelverschwendung verringert.
Natürlich kann Roadkill (vor allem, wenn möglicherweise nicht die Road der Grund für den Kill war) gesundheitliche Risiken bergen, wenn das Tier verunreinigt ist, krank war oder einfach schon zu lange tot an der Straße liegt. Worauf man achten muss und wie man beispielsweise Biber, Hase, Eichhörnchen oder Reh vor- und zubereitet, dazu gibt es einige Bücher zu kaufen oder auch Webseiten, zum Beispiel Deadfood. Eines der traditionsreichsten Gerichte der Südstaaten, Brunswick Stew, ist übrigens quasi Roadkill-Küche und wird traditionell aus diversen Wildfleischarten (gerne mit Squirrel und Opossum) zubereitet!
Roadkill Chicken (Platthuhn)
Roadkill Chicken liegt durch eine besondere Schneidetechnik flach auf dem Blech (daher "Platthuhn") und wird mit einer würzigen Marinade im Backofen zubereitet oder bei indirekter Hitze gegrillt.
Zutaten
- 1 Brathähnchen (1,3 bis 1,5 kg)
- Für die Marinade:
- 4 EL Öl
- 1 Knoblauchzehe, zerdrückt
- 1 EL Honig
- 1 EL Senf
- 1 EL Sojasauce
- 1 El Zitronensaft
- 1 TL Paprika edelsüß
- Chilipulver nach Geschmack
- Salz, Pfeffer
Zubereitung
Alle Zutaten für die Marinade verrühren. Das Hähnchen auf die Brustseite legen. Mit einer Geflügelschere oder einem Sägemesser links und rechts neben der Wirbelsäule durchschneiden, den Knochenstrang entnehmen. Hähnchen aufklappen und mit der Innenseite nach unten in eine Schüssel legen. Mit einem Teil der Marinade bepinseln, abdecken und mindestens vier Stunden kalt stellen.
Backofen auf 170 Grad Umluft vorheizen (190 Grad Ober-/Unterhitze). Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Hähnchen salzen und pfeffern, auf das Blech legen und nochmals mit Marinade bepinseln.
Etwa 50 - 55 Minuten garen. Dann wieder mit der Marinade bepinseln und bei 200 Grad Oberhitze / Grill etwa zehn Minuten braun backen.
Falls ihr ein Fleischthermometer besitzt: Es sollte an der dicksten Stelle der Brust etwa 75 bis 78 Grad zeigen, sonst mit Alufolie bedecken und weiter garen.
Notizen
Als Beilagen könnt ihr für gut 30 Minuten zum Beispiel Kartoffelecken oder Ofengemüse mit in den Ofen schieben.
3 Comments
Karin
21. April 2024 at 13:15Hierzu kenne ich ein europäisches Pendant das „Toskanische Platthuhn“, ein Rezept von Alfred Biolek aus seinem Kochbuch “ Meine Rezepte“ S. 106 . Das habe ich früher öfter gekocht!!!
gfra-admin
21. April 2024 at 13:49Biolek… ja, den fand ich auch immer gut und er war zu seiner Zeit DER Fernsehkoch!
Kerstin K.
21. April 2024 at 8:10Günstiges Protein, my ass. Das würde ich um kein Geld der welt essen wollen!!!