US-Küche hat durchaus ihre Tücken und Fallen – bedingt durch die unterschiedlichen Maßangaben und Zubereitungsweisen. Daher hier einige Tipps und Tricks, die ich beim jahrelangen Backen und Kochen nach US-Art gesammelt habe:
Wie backe ich Muffins richtig?
„Nicht zuviel rühren“ steht in fast allen Muffin-Rezepten. Und das hat seine Richtigkeit, selbst wenn der Teig noch etwas klumpig erscheinen sollte, wenn ihr trockene und feuchte Zutaten nur kurz mischt. Die Klümpchen verschwinden beim Backen und das Gebäck wird feucht und luftig. Wenn ihr dagegen sehr gründlich rührt, können die Muffins hart und trocken werden – das gilt übrigens auch für „Quick Breads„. » Weiter zu den Muffin-Rezepten
Baked Potatoes – ein einfaches Gericht?
Bloß das Einstechen der Kartoffeln nicht vergessen! So kann der Dampf entweichen und die Kartoffeln werden schön mehlig. Das Einwickeln in Alufolie ist eigentlich überflüssig – vermeidet allerdings Küchenkatastrophen wie meine beim jüngsten Grillen: Da hatte ich eine Kartoffel beim Anpieksen mit der Gabel wohl übersehen und das Ding ist auf dem Rost regelrecht explodiert, Kartoffelstückchen auf mir, auf dem anderen Grillgut, auf der Kohle… Eine echte Schweinerei!
Wie werden die Steaks auf dem Grill gar?
Wenn ihr die Kurzbratstücke auf dem Grill zubereiten möchtet, wie in den USA üblich, heizt den Grill rechtzeitig vor und legt das Fleisch erst auf, wenn die Glut ihren Höhepunkt schon überschritten hat. Wählt außerdem nicht die niedrigste Stellung für den Rost, da wird das Fleisch zu schnell braun, aber nicht gar in der Mitte.
How to grill great steaks
Kann ich Bagel auch selbst backen?
Natürlich – siehe Rezept. Ich habe das Bagelbacken allerdings aufgegeben. Hefeteig ansetzen, gehen lassen, Teigringe vorkochen, wieder ruhen lassen und schließlich backen – wenn man denn die klebrigen Rohlinge wieder von ihrer Unterlage herunterbekommt! Und so geht’s offensichtlich auch anderen. Glücklicherweise gibt es Bagel jetzt auch schon in Bäckereien oder online bei Bagelbrothers.
Wieso sind meine Brownies so „klitschig“?
Nein, ihr habt nichts falsch gemacht, auch wenn ihr das glaubt. Die schokoladigen Brownies müssen klebrig weich sein. Die Amerikaner nennen das „chewy“, hierzulande sagen wir eben „klitschig“ dazu. Also bleibt bei der vorgegebenen Backzeit, auch wenn das Gebäck noch etwas weich aussieht. Lasst ihr Brownies zu lange im Ofen, werden sie trocken und krümelig. » Weiter zu den Brownie-Rezepten
Muss ich wirklich soviel Zucker beim Backen verwenden?
Die Zuckermengen in USA-Rezepten sind oft beeindruckend, für Kalorienbewusste vermutlich sogar abschreckend hoch! 400 g Zucker auf 250 g Mehl – das ist keine Seltenheit. Wer keinen Wert auf original-zähneschädigend-süßes USA-Feeling legt, kann den Zuckeranteil durchaus ordentlich reduzieren. Einfach ausprobieren! Wenn man zuviel Zucker weglässt, entsteht aber u.U. ein ganz anderer Charakter und eine festere Textur.
Wie mache ich das genau mit dem Umrechnen?
Beim Umrechnen sind Kochpannen vorprogrammiert, weil in den USA alle Zutaten volumenmäßig berechnet werden. Und wer weiß schon, wieviel Gramm Kokosflocken eine halbe Tasse sind, wieviel Paprikaschoten man für zwei Tassen hacken muss und wieviel Nüsse eine Drittel Tasse ausmachen? Die Umrechnung bei Flüssigkeiten ist dagegen recht einfach, für feste Zutaten habe ich eine neue, detaillierte Tabelle erstellt.
Die Cookies sehen noch gar nicht gar aus!
Genau wie Brownies lieben die US-Bürger ihre Kekse chewy, also weich. Auch hier werdet ihr vermutlich über die zu kurze Backzeit „stolpern“, die aber durchaus ihre Richtigkeit hat. Wer knusprige Kekse mag, muss nach speziellen „crispy recipes“ Ausschau halten. » Weiter zu den Cookierezepten
Warum kommt soviel Salz in die Kuchenrezepte?
Auch das ist US-typisch: Die Mischung aus salzig und süß. Sogar für Buttercreme wird manchmal gesalzene Butter verwendet und in „Snack Mixes“ werden Salzbrezeln mit Marshmallows gemischt. Schmeckt euch die süß-salzige Kombination nicht, verwendet weniger Salz und ungesalzenes Fett.
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