Fried Apple Pies – das sind superknusprige Apfeltaschen mit einer saftigen, köstlich zimtigen Apfelfüllung. Ich habe sie für den #apfelboom der deutschen Foodblogger gebacken. Schaut mal ganz unten, welche Apfelrezepte sich die anderen ausgedacht haben.
„Die frittieren doch alles!“ ist ein (nicht unberechtigtes) Vorurteil gegenüber den USA. Ja, neben Klassikern wie Fried Chicken gibt es tatsächlich so Seltsamkeiten wie Fried Pickles, Fried Oreos (hab ich gegessen, superlecker – wie ein Krapfen mit Schokofüllung) oder Fried Twinkies. Fried Pies sind aber kein kulinarisches Kuriosum, sondern eine geliebte Tradition der Südstaaten und eigentlich so etwas wie eine Apfel- oder Kirschtasche.
Ein bisschen Geschichte der Fried Pies
Mit Fleisch und Gemüsen gefüllte Teigtaschen sind als „Pasty“ oder „Meat Pie“seit Jahrhunderten präsent in der britischen Küche. Und auch andere Volksgruppen kennen das Konzept – die Russen als Pierogi, die Wolgadeutschen als Bierocks, die Italiener als Calzone. Es waren aber vor allem die britischen, schottischen und deutschen Siedler, die herzhafte Hand Pies als gut transportables Essen mitbrachten in den Westen und Süden des Landes. Und als sich dort Apfel- oder Pfirsichbäume verbreiteten, übertrug das (oftmals schwarze) Küchenpersonal das Konzept: Die Teigtaschen wurden mit Obst gefüllt und frittiert.
Warum frittiert? Damals waren große Töpfe mit Öl oder Schweineschmalz verbreiteter als heute und vor allem schneller erhitzt als ein Backofen. Daher war Frittieren die Garmethode der Wahl und bis heute sind Fried Pies vor allem in den Südstaaten beliebtes „Soul Food“ bei Jahrmärkten.
Fried Pies und furchtbare Kellner
Meine Route-66-Food-Recherchereise im Juni (mehr dazu siehe hier) bot einen willkommenen Anlass, endlich Fried Pies zu probieren und – wenn-schon-denn-schon – in einem Restaurant, das dafür berühmt ist: Jimmy’s Cafe & Fried Pies in Oklahoma City.
Die Teigtaschen haben uns tatsächlich überzeugt: Knusprig ausgebacken in offenbar ganz frischem Fett, riesengroß und mit nicht zu süßer Füllung. Auch die supersoften Dinner Rolls (leicht süßliche Brötchen, die es zu jedem Gericht gibt) waren grandios. Weniger Freude machte mir das Personal – die männlichen Kellner liefen mit Waffe am Gürtel herum. Ähem, fand ich befremdend…
Fried Pies funktionieren auch in Air Fryer und Backofen
Anders als den Südstaaten-Köch*innen früher steht mir kein Topf mit Fett zum Frittieren zur Verfügung. Aber ich habe einen Air Fryer – ob das wohl auch geht? Es ging – und zwar ausgesprochen gut. Ich habe eine Charge der Fried Apple Pies in der Heißluftfritteuse zubereitet, die andere im Backofen. Das Ergebnis: Die Apfeltaschen aus dem Air Fryer wurden in kürzerer Zeit gleichmäßiger braun und knuspriger. Am besten sind sie, wenn ihr mich fragt, noch lauwarm. Ich habe erst einen probiert, mit einem zweiten das Ergebnis bestätigt und einen dritten aus purer Gier auch noch gegessen. Boah, sind die gut!
Erkennt man den Unterschied? Die vier rechten Teigtaschen sind aus dem Airfryer und gleichmäßiger gebräunt, die linken habe ich im Backofen gebacken.
Wenn man den Airfryer nutzt, kann man allerdings im Korb des Gerätes immer nur 3 bis 5 Stück garen. Auf ein Backblech passen dagegen 8 bis 12. Welche Garmethode ihr letztendlich wählt, bleibt euch überlassen. Solltet ihr tatsächlich „richtig“ in einer normalen Fritteuse frittieren, dann lasst die Schlitze in der Teighülle natürlich weg (sonst landet die Füllung im Fett) und gart die Teigtaschen 6 bis 8 Minuten im 175 Grad heißen Fettbad.
Fried Apple Pies
Fried Apple Pies – das sind superknusprige Apfeltaschen mit einer saftigen, köstlich zimtigen Apfelfüllung. Man kann die köstlichen Teigtaschen aus Pieteig in der Heißluftfritteuse oder im Backofen zubereiten.
Zutaten
- Für den Teig:
- 370 g Mehl
- 35 g Zucker
- 1/4 TL Salz
- 115 g Fett (zur Hälfte Palmin Soft & Butter, alternativ nur Margarine), sehr kalt
- 1 Ei, leicht verschlagen
- 225 ml Buttermilch
- Für die Füllung:
- 450 g Äpfel (geschält, entkernt, in feinen Würfeln)
- 1 EL Zitronensaft
- 45 g Zucker (braun, ersatzweise weiß)
- 15 g Speisestärke
- 1/2 TL Zimt
- Zum Bestreichen:
- 1 Ei, verquirlt
- 1 - 2 EL Zucker
Zubereitung
Für den Teig Mehl, Zucker und Salz in eine Schüssel geben, sehr kaltes Fett in Flocken hinein geben. Nun alles mit einer Gabel so klein drücken und immer wieder umwenden, bis die Fettpartikel höchstens erbsengroß sind. Das Ei hineinschütten und nach und nach unter ständigem Wenden mit der Gabel so viel von der Buttermilch dazu geben, dass der Teig zusammenhängt und keine losen Mehlpartikel mehr vorhanden sind. Ein- bis zweimal mit der Hand durchkneten, zu einem Rechteck formen und den Teigballen, in Folie gewickelt, mindestens 30 Minuten kalt stellen.
In der Zwischenzeit die Füllung zubereiten: Fett in einem Topf bei mittlerer Hitze zerlassen, die Apfelwürfel, Zitronensaft und Zucker hineingeben. Deckel aufsetzen und etwa fünf Minuten fast weich dünsten lassen. Speisestärke und Zimt dazugeben, gut durchrühren und mit Deckel ein bis zwei Minuten weiter garen, bis die Masse angedickt ist. Mit Deckel abkühlen lassen.
Gekühlten Teig zu einem Rechteck ausrollen, leicht bemehlen und dann jeweils ein Drittel des Teiges von rechts und links überklappen. Erneut ausrollen, wieder klappen (das ist nun ein kleines Rechteck) und erneut 30 Minuten kalt stellen (oder zehn Minuten in den Tiefkühler geben).
Teig nun endgültig auf leicht bemehlter Fläche ausrollen auf etwa 1,5 bis 2 mm Dicke. Entweder Kreise (10 bis 12 cm Durchmesser) ausstechen oder Quadrate von 10 mal 10 cm.
Jeweils 1 - 2 TL Füllung aufsetzen und entweder zu einem Halbmond klappen (Kreise) oder ein zweites Teigquadrat aufsetzen. Teigränder mit einer Gabel zusammen drücken und sicherheitshalber nochmal mit den Fingern zusamendrücken und umklappen, damit auch nichts ausläuft. Fruchttaschen obenauf einige Male dekorativ einschneiden und kühlen, falls sie nicht sofort gebacken werden (nicht beim Frittieren im Ölbad). Vor dem Backen mit verquirltem Ei bestreichen und mit Zucker bestreuen.
Garen
In der Heißluft-Fritteuse bei 180 Grad zehn bis 12 Minuten goldbraun backen. Nicht zu viele auf einmal in den Korb setzen, sie dürfen sich nicht berühren.
Im vorgeheizten Backofen bei 210 Grad Ober-/Unterhitze auf mittlerer Schiene etwa 18 Minuten goldbraun backen.
In der Fritteuse bei 175 Grad 5 bis 7 Minuten goldbraun frittieren.
Notizen
Am leckersten finde ich die Füllung, wenn ihr mehrere Apfelsorten (weiche, süße, saure, harte) mischt. Ungebackene Apfeltaschen lassen sich gut einfrieren. Bei etwas niedriger Temperatur noch gefroren backen.
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7 Comments
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5. November 2024 at 11:17[…] USA kulinarisch – Fried Apple Pies […]
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29. März 2024 at 11:03[…] USA kulinarisch Fried Apple Pies […]
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23. Oktober 2023 at 21:03[…] USA kulinarisch Fried Apple Pies […]
Bianca von ELBCUISINE
22. Oktober 2023 at 9:37Liebe Gabi, coole Idee mit den Apfeltaschen aus dem Airfryer, muss ich unbedingt mal testen! Ganz liebe Grüße aus Hamburg, Bianca
ina
22. Oktober 2023 at 8:31Mega Idee die im Airfryer zu machen. Das Probier ich aus 😉
LG
Ina
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