Sweet Potato Bread wird im Topf gebacken, ist leicht süßlich und eine wunderbare Unterlage für Sandwiches. Das Rezept funktioniert auch mit normalen Kartoffeln.
US-amerikanisches Brot ist pappig, voller Zusatzstoffe und kommt aus dem Supermarkt? Das gilt schon lange nicht mehr. „Artisan bakeries“ nutzen Sauerteig und/oder Vollkornmehle und traditionelle Brote – zum Beispiel die Steinofen-Brote des Pueblo-Stammes – werden wieder entdeckt. Dieses Backen bei hohen Temperaturen in einem geschlossenen Garraum simuliert auch ein schwerer Gusseisenbräter oder „Dutch Oven“, den ich in diesem Rezept verwende. Mit der ur-amerikanischen Zutat Süßkartoffel ist es doch der passende Beitrag zu Zorras Blogevent World Bread Day, der nun schon zum 18. mal virtuell gefeiert wird.
Wie schmeckt das Sweet Potato Bread?
Das Süßkartoffelbrot erhält seine tolle sattgelbe Farbe auf ganz natürliche Weise – nämlich durch die pürierte Süßkartoffel im Teig. Durch die zusätzliche Stärke im Teig (siehe auch Cinnamon Potato Rolls) wird das Brot schön locker. In jedem Fall ist das ganz leicht süßliche Sweet Potato Bread eine tolle Beilage zur Suppe (wie wäre es mit Bacon Chicken Chowder) oder interessante Basis für Sandwiches, zum Beispiel das Tuna Salad Sandwich.
Was bewirkt das Backen im Topf?
Der Kniff mit dem Topf – ein wirklich schwerer, gusseiserner Bräter mit ofenfestem Deckel muss es sein – ist beim Brotbacken genial. Er wird bei brutaler Hitze (250 Grad) im Backofen aufgeheizt und dann stürzt man den gegangenen Teig einfach kopfüber hinein, setzt den Deckel auf und backt bei etwas geringerer Hitze weiter. Eine spannende Angelegenheit, denn 50 Minuten oder mehr sieht man nun nicht, was passiert – eine Qual für jemanden wie mich, die sonst ständig vor der Backofenscheibe hängt und kontrolliert…
Bei allen Versuchen – Weißbrot, Buttermilchbrot mit Dinkel, Haferflocken-Brot – war ich bislang mit dem Ergebnis super zufrieden: Das Brot reisst wunderbar auf, hat eine tolle Kruste und rutscht ganz leicht aus dem Topf. Ach ja – statt einem schweren Bräter kann man auch einen Steingut-“Zaubermeister” verwenden. Ich besitze allerdings keinen… Mein Bräter ist übrigens etwa 30 cm lang und 22 cm breit. Wer nur einen kleineren Topf hat, muss die Mengen verringern, sonst hebt es den Deckel ab.
Typen von Trockenhefe in den USA
In den USA werden eigentlich alle Hefeteig- und Brotrezepte mit Trockenhefe gebacken, von denen es mehrere Varianten gibt: Active Dry Yeast muss angerührt werden, bevor es in die trockenen Zutaten kommt, die feiner gemahlene Instant Yeast muss das nicht. Rapid-Rise-Sorten sind ebenfalls sehr fein gemahlen und enthalten zusätzlich Enzyme und weitere Zusatzstoffe, die den Gehvorgang beschleunigen, von denen dann einer ausreicht. Frischhefe benötigt dagegen immer zwei Gehphasen (eine mit Vorteig, eine danach), sie ist auch weniger haltbar als Trockenhefe und muss im Kühlschrank aufbewahrt werden. Dennoch ziehe ich sie der Trockenhefe vor, weil sie viel aktiver ist, schneller treibt und dem Backwerk ein feineres Aroma verleiht. Solltet Ihr Trockenhefe verwenden, kalkuliert längere Gehzeiten ein und rechnet folgendermaßen um: 1 Würfel Frischhefe (42 Gramm) entspricht 2 Päckchen Trockenhefe (7 Gramm) und reicht für (mindestens) 500 Gramm Mehl.
Sweet Potato Bread
Sweet Potato Bread wird im Topf gebacken, ist leicht süßlich und eine wunderbare Unterlage für Sandwiches. Das Rezept funktioniert auch mit normalen Kartoffeln oder einer 24cm-Springform bzw. einer 30-cm-Kastenform. Dann backt ihr es 50 - 55 Minuten bei 200 Grad.
Zutaten
- 275 ml Wasser, höchstens lauwarm
- 1 Tüte Trockenhefe oder 21 g Frischhefe
- 1 EL Ahornsirup oder Honig
- 550 g Weizenmehl (Typ 405)
- 250 g gegarte Süßkartoffel (gekocht oder gebacken und abgekühlt)
- 9 g Salz
- Mehl zum Bestäuben
Zubereitung
Das Wasser mit Hefe und Süße verrühren, kurz stehen lassen, bis es etwas zu schäumen beginnt. Währenddessen Mehl, zerdrückte Süßkartoffel und Salz in eine ausreichend große Schüssel (Küchenmaschine) geben.
Hefewasser zum Mehl geben und alles gut zu einem glatten Teig verkneten. Klebt der Teig noch sehr am Schüsselrand, löffelweise weiteres Mehl hinzugeben. Schüssel bei Raumtemperatur abgedeckt eine Stunde stehen lassen, dann mit bemehlten Händen an den Rändern hochziehen und in der Mitte zusammen legen („stretch and fold“). Eine weitere Stunde (oder länger, wenn es im Raum kühl ist) gehen lassen, bis er sich sichtbar vergrößert hat.
Teigballen nun auf einer bemehlten Fläche zu einem straffen Ballen formen, indem man mit den Händen den Teig von den Seiten her "zusammenrafft". Eine runde Schüssel mit einem sehr gut bemehlten Tuch auslegen, Teigballen mit der unschönen Seite nach oben hineinlegen. Abdecken und nochmals eine Stunde gehen lassen.
Backofen mit einem Bräter und Deckel auf 250 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Teigballen vorsichtig aus der Schüssel auf ein Blatt Backpapier stürzen, die unschöne Seite ist jetzt unten. Mit einem scharfen Messer mehrfach einschneiden.
Bräter aus dem Ofen nehmen (vorsichtig, superheiß!), Deckel abnehmen und mit Hilfe des Backpapiers den Teigballen hineinheben. Deckel aufsetzen und zurück in den Ofen (2. Schiene von unten) stellen.
Temperatur auf 200 Grad senken und das Brot 40 Minuten backen, Deckel abnehmen und eventuell 5-10 weitere Minuten bräunen. Brot mit dem Backpapier aus dem Topf heben und auf einem Rost abkühlen lassen.
Notizen
Das Rezept funktioniert genauso gut mit übrig gebliebenen Salzkartoffeln.
9 Comments
Regina
28. Oktober 2023 at 10:01Lecker sieht dein Brot aus! Her damit!
Hanaa
28. Oktober 2023 at 0:28I love sweet potatoes in anything. Your bread looks really tasty and soft. Will bookmark it and try it. Perfect for this crisp Fall season 😊 Thank you for sharing the recipe!
World Bread Day 2023 – Roundup Part I – 1x umrühren bitte aka kochtopf
27. Oktober 2023 at 15:51[…] can eat it with savoury and sweet spreads. Sparevon Arndt, microb@ckereiEin Brot mit einem Teigrest Sweet Potato Breadvon Gabi, USA kulinarischSweet Potato Bread wird im Topf gebacken, ist leicht süßlich und eine […]
zorra vom kochtopf
26. Oktober 2023 at 9:52Stimmt, das Brot passt perfekt zum World Bread Day 2023! Sieht Klasse aus und schmeckt mit der Süsskartoffel bestimmt auch so. Das Rezept habe ich zum Nachbacken markiert.
Susanne
16. Oktober 2023 at 15:08Kartoffelbrote sind immer toll – und dieses hier sieht sehr verlockend aus. Und ist die vermutlich einzige Möglichkeit, bei der Familie eine gewisse Begeisterung für Süßkartoffeln zu wecken.
gfra-admin
16. Oktober 2023 at 15:09Wie, ihr mögt keine Süßkartoffeln? Versteh ich nicht 😉
Ulrike
16. Oktober 2023 at 9:42Das sieht ja sehr appetitlich aus, so mag auch ich Süßkartoffel
gfra-admin
16. Oktober 2023 at 15:10Hör ich da eine klitzekleine Abneigung gegen Süßkartoffeln heraus??? 🙂
Ulrike
28. Oktober 2023 at 12:22Das hörst du ganz richtig heraus 🙂 Ich brauche die nicht.