Diese Piecrust ist leicht gesüßt und wird fast ohne Kneten hergestellt. Die Teigmenge reicht für einen gedeckten Pie (24 cm Durchmesser) oder zwei einfache.
Pies sind für mich das Highlight der amerikanischen Backkunst – aber ihre Zubereitung hat durchaus ihre Tücken. Die beziehen sich weniger auf die Füllungen, für die Obst geschnippelt oder Cremes gerührt werden, als auf die Teighülle. Die Piecrust soll stabil sein, aber nicht zu dick. Und natürlich knusprig, fast ein bisschen wie Blätterteig (die US-Amerikaner sagen „flaky“), aber nicht hart. Daher werden Pies NICHT aus „normalem“ Mürbeteig gebacken, sondern aus fettreichem Teig ohne viel Süße oder viel Ei, was ihn weicher machen machen würde.
Der klassische us-amerikanische Pieteig ist völlig ungesüßt und bildet daher eine neutrale Hülle für süße und pikante Füllungen. Wenn es um Obst- oder Cremepies geht, bevorzuge ich aber diese Eigenentwicklung hier. Auch diese Masse darf allerdings nicht zu lange bearbeitet werden. Am besten arbeitet ihr mit einem Teigmischer*, mit dem ihr die Zutaten zu Krümeln verarbeitet. Nehmt ihr die Hände, wird der Teig zu warm.
Die Menge ergibt zwei einfache Piecrusts (24 – 26 cm) oder eine doppelte, gedeckte. Eventuelle Teigreste lassen sich prima ausstechen und als Verzierung für den Teigdeckel benutzen. Wollt ihr einen 28er Pie herstellen, nehmt die Menge mal 1,5.
Piecrust (süße Teighülle für Pie)
Dieser Teig ist eine Eigenentwicklung: Ich finde ihn leckerer als den klassischen Teig und einfacher zu verarbeiten ist er auch, denn er enthält Butter und Pflanzenfett, dazu etwas Zucker.
Zutaten
- 360 g Mehl
- 50 g Zucker
- 90 g kalte Butter oder Margarine
- 90 g kaltes festes Pflanzenfett (Palmin Soft, Crisco o.ä.)
- 1 Eigelb
- 8 - 10 EL Eiswasser
Zubereitung
Mehl, Zucker und das gesamte Fett in eine Schüssel geben. Mit einer Gabel (oder einem Teigmischer) solange zerdrücken und verrühren, bis sich eine feinkrümelige Masse ergibt.
Eiswasser löffelweise dazugeben, mit der Gabel unterarbeiten, bis der Teig gerade zusammenhält. Mit der Hand sehr kurz durchkneten - keinesfalls zu lange, das macht den Teig hart und er verliert seinen "blättrigen" Charakter.
Eine Stunde kalt stellen. Anschließend zwischen Backpapier oder Plastikfolie ausrollen - das macht es auch einfacher, den Teig in die Form zu bekommen (einfach umdrehen und auflegen).
Falls Vorbacken notwendig ist: Die Piecrust mit Trockenerbsen oder anderen Hülsenfrüchten beschweren (vorher mit Pergamentpapier abdecken) und bei 180 Grad etwa 15 - 20 Minuten hellbraun backen.
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6 Comments
Meggie
16. Oktober 2013 at 13:51Hallo
Kaltes Pflanzenfett.. Kann man da auch Rapsöl benutzen etc. also kaltes flüssiges Pflanzenfett or muss es kaltes festes Pflanzenfett sein?
Kalte Margarine bedeutet jetzt gekühlte Margarine or einfach festes also kein flüssige Margarine? ( Zb.:Also kann auch draußen für 1 Stunde stehen bis es verarbeitet wird)
Pergamentpapier? ISt das Backpapier gemeint?
gfra
16. Oktober 2013 at 14:55Pflanzenfett ist NICHT Pflanzenöl und kalt ist, naja, kalt aus dem Kühlschrank. Zum Bedecken des Teiges kann man Pargamentpapier oder Backpapier nehmen.
Stephanie
6. Oktober 2011 at 14:25War sehr lecker, aber viel zu wenig Teig für eine doppelte Piecrust bei einer 28cm Springform, selbst wenn man ihn extrem dünn ausrollt. Mein „Deckel“ hatte ärgerlicherweise lauter Löcher aus Mangel an Teig. Beim nächsten Mal mach ich sicher doppelt so viel.
julia
27. März 2010 at 12:26kann man denn auch palmin soft verwenden?
gfra-admin
8. Januar 2025 at 15:08Ja, das geht auch!
Morgain
23. Februar 2009 at 20:11Hi, diese Piecrust habe ich für den Rosinenpie verwendet und was soll ich sagen: sehr lecker!
Zu anderen Früchte-Pies (Apple-Pie) passt der klassische ungezuckerte meiner Meinung nach besser, das hebt den Kontrast von süß und salzig besonders gut hervor.