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Ihr möchtet ein New York Christmas erleben? Ich hatte 2022 die Gelegenheit dazu und habe mein erste Winterreise nach New York City unternommen. Hier findet ihr meine Tipps für lohnende Ziele, die euch vielleicht bei der Planung des Trips helfen. Der erste: Am besten bucht ihr eure Flüge und Unterkünfte schon jetzt im Sommer, günstiger wirds nämlich nicht, je näher ihr zum Weihnachsfest kommt.
Die Dyker Heights Christmas Lights
Kalkuliert eine Stunde U-Bahn und einen ordentlichen Fußmarsch ein – aber die Anreise bis zum Vorort Dyker Heights in Brooklyn lohnt sich auf jeden Fall. Hier wettweifern gleich die Hausbesitzer mehrerer Straßenzüge damit, wer die aufwändigste Weihnachtsdekoration sein Eigen nennt. Da gibt es blendend-blinkende Exzesse, aber auch sehr geschmacksvolle Ton-in-Ton-Townhouses, oft von Spezialfirmen gestaltet oder gesponsort.
Am Tag nach Thanksgiving schalten die ersten Hausbesitzer die Festbeleuchtung an, am prachtvollsten ist es im Dezember und natürlich nur abends bei Dunkelheit. An Wochenenden stehen auch Imbissstände und Getränkewagen an Kreuzungen, die die Besucher verpflegen. Am besten schlendert ihr zu Fuß in den Straßen zwischen 7th und 13 Ave (West nach Ost) sowie 76th St und 86th St (Nord nach Süd) umher. Mit der U-Bahn nehmt ihr entweder den gelben R Train nach Bay Ridge bis zur 86th St oder den orangen D Train nach Coney Island mit dem Stopp 79th St. Vom R Train fährt der Bus B1 weiter, vom D Train ist es ein ordentliche Strecke zu Fuß. Es gibt aber auch organisierte Bustouren ab Manhattan. So etwas findet ihr zum Beispiel bei getyourguide.
Christmas Lights in Midtown – ein Abendspaziergang
Es soll ja Leute geben, die allein wegen des Christmas Trees am Rockefeller Center (49th St zwischen 5th und 6th Av) nach NYC fliegen – zum Beispiel ich 😉 Aber wo, wenn nicht an diesem wohl berühmtesten Weihnachtsbaum der Welt, könnte man sonst sein Weihnachtsbuch „American Christmas“ besser präsentieren? Macht euch allerdings auf enorme Menschenmassen gefasst, die sich rund um den Platz und die Eislauffläche drängen. Wird es euch zuviel, wandert einfach weiter – in Midtown gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten, Christmas Lights zu bestaunen. Da ist zum einen die Radio City Music Hall (1260 6th Ave, vielleicht sogar mit Karten für die berühmte Rockettes-Weihnachtsshow?), zum anderen die opulent dekorierten Schaufenster an der 5th Avenue, zum Beispiel bei Saks, Macy’s, Bloomingdales, Bergdorf Goodman oder Tiffany und Prada.
Prachtvoll geschmückt und beleuchtet sind natürlich auch die Shopping Center außerhalb von Midtown – zum Beispiel der Hudson Yards Complex an der West Side (10th und 12th Avenue zwischen West 30th to West 34th St) oder Oculus, das Westfield World Trade Center mit seiner spektakulären Architektur (185 Greenwich St). In den Shops at Columbus Circle gibt es in der Weihnachtssaison zusätzliche kostenlose Konzerte.
Weihnachtsmärkte – Holiday Markets in Manhattan
Ich gebe zu: Die waren nicht meine erste Priorität. Denn wieso sollte ich als Europäerin in New York ausgerechnet den Wunsch verspüren, in european-like holiday spirit abzutauchen, wie diese Märke immer angepriesen werden? Wobei: Es gibt zwar brats zu essen wie in Europa, aber nur selten Glühwein zu trinken – Alkohol in der Öffentlichkeit ist mindestens verpönt, in den meisten Bundesstaaten sogar verboten. Also hielt ich mich an Kakao mit Marshmallows und warmen Apple Cider. Und irgendwie war es dann doch ein Erlebnis, die Buden mit Essbarem, Geschenken und Handgemachtem in der Wolkenkratzerkulisse zu erleben. Die Webseite New York Simply listet auch ungewöhnlichere Locations, mir hat der Union Square Holiday Market (Broadway, East 14th and East 17th St.) gut gefallen sowie das Bryant Square Winter Village (zwischen 5th und 6th Avenue, West 40th und West 42th St) komplett mit Eislaufbahn.
Mehr ist mehr: Christmas Decorations bei ABC Carpet & Home und John Derian
New York speziell für Foodies & Dekojunkies
Denkt daran – ihr müsste das alles in eure Koffer kriegen und nach Hause schleppen! Aber so ein kleine verrückte Weihnachtskugel geht immer, oder? Dank meines ganz persönlichen Tour Guides Petrina (Notizen aus Amerika), die mir quasi ein Sightseeing-Programm maßgeschneidert hat, wurden meine Foodie- und Dekointeressen allerbestens abgedeckt:
- John Derian (8 E 2nd St. near Bowery) hat eine unfassbare Auswahl an Weihnachtsschmuck. Fliegenpilz, Harley Bike, Chipstüte, Elvis für den Baum – hier gibt es das.
- Zu ABC Carpet & Home (888 Broadway) fällt mir nur ein Begriff ein: Opulent. Alles superteuer, aber allein die farblich abgestimmten Wohnungsdekos, gedeckten Tische und geschmückte Bäume lohnen das Bestaunen.
- Quasi gegenüber findet ihr Fishs Eddy (889 Broadway, corner of 19th) mit einem gigantischen Sortiment von Geschirr und Gläsern, einiges davon ausgemustert aus New Yorker Gourmetrestaurants. Trotzdem (oder gerade deswegen?) kein Schnäppchen.
- Und auch noch in der Nachbarschaft: NY Cake (118 W 22nd Street). Regale voller Keksausstecher, Backformen, Muffinpapierchen, Lebensmittelfarben – da schlägt das Bäcker*innenherz höher. Dazu Sprinkles, die alle Regenbogenfarben abdecken.
- Erschwinglicher als ABC sind die Stores von Crate & Barrel, West Elm, Williams Sonoma oder Pottery Barn mit Möbeln, Kleinmöbeln, Deko und Geschirr. Am besten sucht ihr per Google Maps die nächste Location.
Kann man’s erkennen? Bei NY Cake besteht eine ganze Wand aus Backformen und Keksausstechern.
Und wo übernachte ich beim New York Christmas?
Die Hotelpreise in NYC sind eh hoch – für die Thanksgiving- und Weihnachtssaison steigen sie (leider) nochmals. Wenn ihr nicht das Glück hattet, im Sommer schon ein günstiges Pauschalreise-Paket mit Flug und Hotel zu erstehen, müsst ihr auf Buchungsportalen mit etwa 300 Dollar pro Hotelnacht im DZ rechnen. Und das ist dann kein Luxus, sondern Midtown-Standard-Hotelketten-Niveau. Sparen könnt ihr, indem ihr nach New Jersey ausweicht (mit entsprechend langen Transferzeiten). Brooklyn und Queens sind zum Teil auch sehr teuer (vor allem da, wo man auf die Skyline blickt), weit entfernte Hotels günstiger.
„Meine“ Nachbarschaft in Astoria: Unter der U-Bahn-Haltestelle 30th Av., Athens Square Park, Wellington Court Mural Project
Alternative für Familien oder (Klein-)Gruppen sind Suitehotels, meist mit Kitchenette und vier Schlafplätzen, oder Ferienwohnungen. Wer auf Buchungsportalen wie AirBnB sucht, sollte damit zurecht kommen, sich mit Unbekannten Küche und Wohnzimmer zu teilen, manchmal auch das Bad. Deswegen gilt dafür noch mehr als für Hotels: Schaut euch vorab genau die Bewertungen anderer Nutzer an (zum Beispiel auf Tripadvisor oder Google) und lest zwischen den Zeilen. Redet jemand von verbesserungswürdiger Sauberkeit, zweifelhafter Nachbarschaft, schlechter Verkehrsanbindung?
Ich entschied mich letztlich für AirBnB und Astoria, ein tolles ethnisch durchmischtes Viertel in Queens mit vielen Restaurants und Läden sowie bester U-Bahn-Anbindung (20 Minuten nach Midtown). Dort zahlte ich für ein Zimmer mit eigenem Bad etwa 120 Euro pro Nacht, bekam einen eigenen Schlüssel und durfte Küche und Kühlschrank mitnutzen.
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