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Frito Pie – schon mal gehört? Das ist ein Fast Food Snack aus den USA – Chips und Chili direkt aus der Tüte serviert. Ich habe die etwas feinere Rezeptversion nachgekocht.
Frito Pies sind supersimples Fastfood: Im einfachsten Fall wird schlichtweg eine Single-Serve-Tüte Maischips (bekannteste Marke ist Frito) aufgerissen und eine ordentliche Kelle Chili con Carne obenauf gegeben. Käse, Zwiebeln, Salat, saure Sahne und Japalenos können sein, müssen aber nicht. Die ganze Mischung isst man gleich aus der Tüte – das erklärt auch den Spitznamen „Walking Taco“, im mittleren Westen auch „Taco in a bag“.
COOK ACROSS AMERICA - Hardcover, 224 Seiten, 66 Rezepte (ISBN 978-3959618021)
29,99 EUR
Frito Pies sind beliebt als Verpflegung bei Sportveranstaltungen, Picknicks, Straßenfesten, denn man braucht keine Teller und als Besteck reicht ein Plastiklöffel.
Foto Frito Pie: Leonard J. DeFrancisci, Copyright CC BY-SA 3.0
Wo wurde der Frito Pie erfunden?
Angeblich soll Daisy Doolin, die Mutter des Frito-Firmengründers Charles Elmer Doolin, als Erste die Tortillachips auch als Zutat in Kochrezepten verwendet haben. Irgendwann Ende der 50er Jahre landete das Rezept dann in einem Frito-Lay-Kochbuch. Andererseits beruft sich der „Five and dime store“ in Santa Fe darauf, dass dort Köchin Theresa Hernandez am Lunch Counter auf die Idee kam, die Zutaten einfach in die aufgerissene Tüte zu füllen. Auf die Chips kam ihr hausgemachtes Chili, Käse und Zwiebeln – und genauso wird das dort heute noch serviert.
Plaza Cafe: So geht Frito Pie in fein
Direkt gegenüber vom besagten Five and Dime befindet sich das Plaza Cafe, Santa Fes ältestes Restaurant. Das historische Diner besteht seit 1905, 1949 übernahm die griechisch-stämmige Familie Razatos die Regie. Heute führt in dritter Generation Andrew Razatos als General Manager das Lokal und er hat keine Probleme damit, das vermeintliche Fast Food Frito Pie auf der Karte zu belassen. Im Gegenteil: : „Frito Pie is like a symbol of New Mexican food„. Die Küche des Landstriches sei eher schlicht und kenne nicht allzuviele Zutaten – exakt wie der Frito Pie aus Chips und Chili mit Bohnen. Man könne das aber wunderbar verfeinern, so seien zum Beispiel seit den 40er Jahren Salat und Tomaten klassische und frische Ergänzung für viele Gerichte.
Das Plaza Cafe serviert den Frito Pie „upside Down“ – das heisst, das Chili kommt nach unten, die Chips und Garnituren obenauf. So weichen die Fritos nicht durch und „the crunch is part of the experience„, das Knuspern trägt bei zum Genuss. Als in New Mexico quasi unvermeidliche Würze gesellen sich grüne und rote Chilisauce dazu. Beide sind hausgemacht, glutenfrei und vegetarisch – keine Selbstverständlichkeit, denn woanders dient als Grundlage häufig Geflügelbrühe. „We change as a society, therefore the menu changes“, erklärt Razatos die hohe Zahl vegetarischer Gerichte auf der Karte.
Frito Pie upside down
Frito Pie ist die Kombination aus Tortillachips, Chili con Carne, Käse und Zwiebeln, im Original direkt in der Chipstüte serviert. In der Restaurantversion vom Plaza Cafe Santa Fe kommen die Tortillachips obenauf und bleiben dadurch länger knusprig. Ich habe die Kreation genauso "nachgebastelt" - das Ergebnis ist superlecker!
Zutaten
- Für das Chili:
- 2 EL Öl
- 1 gr. Zwiebel, fein gehackt
- 1 Knoblauchzehe, zerdrückt
- 500 g Rinderhack
- Salz, Pfeffer
- je 1/2 TL Kreuzkümmel und getr. Oregano
- 1 - 2 Chilischoten, entkernt, gewürfelt (je nach gewünschter Schärfe)
- 100 ml Kaffee
- 1 TL Kakao
- 50 g Tomatenmark
- 1 Dose gehackte Tomaten (400 g)
- 1 Dose schwarze Bohnen in Chilisauce (400 g)
- Garnituren:
- 100 g geriebener Käse
- 1 Kopf Romana-Salat, geputzt und gehackt
- 2 Tomaten, in Würfeln
- 1 kl. rote Zwiebel, gehackt
- 100 g Tortillachips
- Salsa rot und/oder grün (fertig gekauft oder selbst gemacht)
Zubereitung
Das Öl in einem ausreichend großen Schmortopf erhitzen und Zwiebel, Hack und Knoblauch darin einige Minuten krümelig braten. Mit Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel und Oregano abschmecken.
Die restlichen Zutaten von Kaffee bis Bohnen dazu geben und alles zugedeckt etwa eine Stunde auf kleiner Hitze garen.
Zum Servieren jeweils eine Kelle Chili in einen tiefen Teller geben, mit Käse bestreuen. Salat, Tomaten und zwiebeln obenauf geben, mit zerbröselten Tortillachips toppen. Mit Salsa servieren.
Notizen
Die Chilimenge ist reichlich bemessen. Eventuelle Reste schmecken natürlich auch solo.
2 Comments
Carolin
20. August 2023 at 8:14Klingt ja nach einem spannenden Snack. Für Zwischendurch und mit der Gabel essend ist es natürlich sinnvoll, wenn die Chips durchweichen, sonst kriegt man die ja nicht aufgespießt. Im Restaurant finde ich es upside-down aber tatsächlich auch feiner und netter.
Liebe Grüße
Caro
gfra-admin
20. August 2023 at 10:21Stimmt, Caro – und vor allem in es dann auch frischer und gesünder, eigentlich ein aufgepeppter Taco-Salat 🙂