Wie bekommt man „original amerikanischen Geschmack“ am besten hin? Nun, jedenfalls nicht durch eine Dr.Ö-Backmischung oder eine Maggi-Flott-Tüte, haben meine Versuche ergeben. Dabei kommt nämlich nur das heraus, was sich deutsche Food-Designer unter Brownies, Cookies, Chili oder Mac’n’Cheese vorstellen: Schokoladenkuchen, knusprige Kekse, Tomaten-Gemüsetopf oder Nudelauflauf. Bleibt also nur selber kochen/backen, nach US-Originalrezepten, bei denen man Zucker-, Fett- und Gewürzmengen nicht hinterfragt, sondern die Anweisungen kalorienverachtend 1:1 umsetzt. Musterbeispiel dafür: Meine Super-Chunk-Cookies oder das Coffee Chili.
Was aber, wenn man nicht kochen mag, keine Lust hat auf spezielle Zutatenkäufe oder es schnell gehen soll? Unabhängig voneinander haben sich zwei in Deutschland lebende US-Amerikaner überlegt, Halbfertigprodukte für den „real American taste“ anzubieten. Elton von der Sweet Home Bakery hat drei Sorten Backmischungen für chewy Cookies entwickelt, Clyde von Cockeyedclydes stellt Würzmischungen für Chili con Carne zusammen. Ich habe die Produkte jetzt getestet und mein Urteil ist: Ja, so kommt man dem „real American taste“ tatsächlich ein großes Stück näher!
Test 1: Die Backmischungen der Sweet Home Bakery
Großes Lob an Elton: Sehr hübsche Packungen, die auch äußerlich schon „Retro & USA“ sagen, hat er da entwickelt. Von Zubereitungsbeginn bis zum Verspeisen der ersten Double-Chocolote-Cookies dauert es mal gerade 25 Minuten: Backmischung (die Packung enthält 455 g) mit einem Ei und 120 g weicher Butter vermixen, teelöffelweise auf Bachbleche geben, 10 Minuten backen – fertig. Die mitgelieferte genaue Anleitung braucht es da fast gar nicht, der Vorgang ist kinderleicht.
Der ungebackene Teig schmeckt US-typisch süß-salzig (mit viel mehr Salz als man in Deutschland benutzen würde), die Textur der fertigen Kekse ist chewy in der Mitte und knusprig am Rand, wenn mal die Backzeit einhält. Zum Geschmack: „Pretty authentic“, befand unser Austauschschüler aus South Carolina und ich ebenso. Mir persönlich war lediglich die vorgeschriebene Größe der Cookies (Teelöffel) zu klein – hey, amerikanische Portionen sind doch immer irgendwie überdimensioniert!
Test 2: Die Chili-Würzmischung von Cockeyed Clydes
Was Schärfe angeht, bin ich ein Weichei. Daher habe ich Clydes milde Gewürzmischung ausprobiert und damit das Three-Bean-Turkey-Chili gewürzt. Statt der vorgeschlagenen zwei bis drei Esslöffel habe ich einen sehr gehäuften verwendet – das war für mich schon ausreichend pikant. „Wenn Chili nicht den Hals wärmt, ist es nur Bolognese“, meint Clyde – nun denn, Clyde: Dann habe ich mit deiner Mischung Bolognese zubereitet, aber verdammt leckere! Die Gewürznoten (Chili, Kreuzkümmel, Oregano, Knoblauch) fand ich ausgesprochen gut ausbalanciert und sehr typisch tex-mex.
Clyde liefert mit seinen Mischungen und Gewürzen einige gute Rezepte mit – das Clydes Famous erinnert mich dabei mit den Zutaten Bier, Kakao und braunem Zucker stark an mein Coffee Chili 🙂
Mein endgültiges Urteil
Wer nicht selber backen/kochen kann oder mag, ist mit den Mixen wirklich gut bedient. Wenn man allerdings die richtigen Rezepte (siehe ganz oben) nutzt, geht es auch ohne Mix – und zwar um Einiges günstiger. Aber Bequemlichkeit ist ja auch etwas wert…
2 Comments
Waltraud
17. März 2013 at 16:50Danke für den Tipp. Weißt du auch, ob man die Elton-Backmischung in Österreich bekommt. Aufgefallen ist sie mir in den heimischen Regalen nämlich noch nicht.
Danke und liebe Grüße aus Graz
Waltraud
gfra
17. März 2013 at 19:04Hallo, Waltraud – ich glaube, Elton verkauft bislang nur über seine Webseite. Schhreib ihn doch mal an und frage, ob er nach Österreich liefert..