Pies & Piefüllungen

Piecrust (klassisch, ohne Zucker)

Amerikanische Pies

Der klassische us-amerikanische Piecrust ist völlig ungesüßt und bildet daher eine neutrale Hülle für süße und pikante Füllungen.  Bei der Zubereitung gibt es einige Punkte zu beachten, damit der Teig schön knusprig wird. 

Was für alle Pieteige (auch die leicht gesüßte Variante und die ohne Kneten) gilt: Die Masse darf nicht zu lange bearbeitet werden, kleine Fettschlieren sollen erkennbar sein und sorgen später für das etwas blättrige Aufgehen, fast wie bei Blätterteig. Die Amerikaner nennen das „flaky“. Daher arbeitet ihr mit eiskaltem Wasser, kaltem Fett und vermischt die Zutaten mit einer Gabel oder dem nützlichen Teigmischer*, mit dem ihr Fett und Mehl zu Krümeln verarbeitet. Knetet ihr mit den Händen, wird der Teig zu warm, das Fett schmilzt – und ihr habt eine Riesensauerei an den Fingern 😉

Genauso müsst ihr die Kühlzeiten des Teiges beachten, der sonst hoffnungslos klebt beim Ausrollen. Was sich für mich bewährt hat: Rollt den gekühlten Teig zwischen zwei Lagen Backpapier aus. Die eine zieht ihr anschließend ab und transferiert den Teig (mit der „offenen“ Teigseite nach unten, die mit dem Backpapier ist oben) quasi „über Kopf“ in die Pieform. Ganz genau habe ich das in der Schritt-für-Schritt-Anleitung für Pieteig beschrieben.

Rezept für amerikanischen Buttermilk Pie

Welche Backform nehmen für Piecrust?

In den USA verwendet man üblicherweise Pie Plates* (Durchmesser 22 bis 26 cm) aus Porzellan (oben beim Buttermilk Pie). Diese sorgen dafür, dass der Teig bei der (überraschend) langen Backzeit von Obstfüllungen nicht zu braun wird. Für vorgebackene Teighüllen (zum Beispiel für den French Silk Pie) tun es auch Metallformen, am besten aber mit schrägem Rand. Habt ihr nur klassische Springformen zur Verfügung, setzt die Hitze etwas herunter und verkürzt die Backzeit etwas.

Die Teigmenge aus dem Rezept reicht übrigens für einen gedeckten Pie (24 cm). Falls ihr nur Teig für eine einfache Piecrust braucht, halbiert die Menge. Ist eure Backform größer und ihr braucht einen Teigdeckel, nehmt sie mal 1,5.  Eventuelle Reste lassen sich gut einfrieren, halten gut ein paar Tage im Kühlschrank oder nutzt sie für zusätzliche Mini-Pies, zum Beispiel mit Äpfeln: Apple Streusel Galettes.

Piecrust (klassisch, ohne Zucker)

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Backen American
Von gfra Serves: Teig für 1 gedeckten Kuchen

Das US-Originalrezept für Piecrust kommt ohne Zucker aus und ergibt eine bröselig-knusprigen Teig, den der Amerikaner "flaky" nennt. Das Geheimnis ist die Verwendung von Pflanzenfett und Eiswasser, zu stark geknetet werden darf nicht. Das Rezept reicht für einen gedeckten Pie von etwa 22 bis 24 cm Durchmesser, gebacken in einer Porzellan-Pieform. Ist eure (Spring-)Form größer, nehmt das 1,5fache der Menge.

Zutaten

  • 375 g Mehl
  • 1 Prise Salz
  • 200 g sehr kaltes Pflanzenfett (Palmin soft oder Alsan o.ä.)
  • 1 Ei
  • 6 EL Eiswasser (eventuell etwas mehr)

Zubereitung

1

Mehl und Salz mischen, Fett in kleinen Flocken hineingeben und mit einer Gabel alles solange zerdrücken, bis eine fein-bröselige Mischung entstanden ist.

2

Ei und Eiswasser vermengen und sehr schnell mit der Gabel unter das Mehl rühren, bis sich ein Teigballen formt. Eventuell weiteres Eiswasser esslöffelweise dazu geben. Den Teig abschließend nur einige Male mit der Hand durchkneten, aber keinesfalls zu gründlich!

3

Teig in zwei Portionen teilen (eine etwas größer), in flache Scheiben formen, in Folie wickeln und mindestens eine halbe Stunde kalt stellen. Dann zwischen Frischhaltefolie oder Backpapier in Größe der Pieform ausrollen.

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8 Comments

  • Reply
    Kat
    3. März 2016 at 6:49

    Hallo,
    Könnte man auch Butterschmalz verwenden anstelle von Pflanzenfett? Wisst Ihr was passieren würde, hat jemand Erfahrungen?
    Vielen Dank schon mal…
    LG

    • Reply
      gfra-admin
      3. März 2016 at 8:55

      Es würde sicherlich nix schreckliches passieren, Katja 😉 Aber ausprobiert habe ich das leider noch nicht…

  • Reply
    Andi
    31. Dezember 2015 at 15:04

    Hallo, danke für das Rezept.
    Bei mir reicht der Teig aber nicht für einen gedeckten Pie. Habe jetzt die Menge verdoppelt, das ist zu viel 🙁

    Wie dick ist den der Boden gedacht? Lg Andi

    • Reply
      gfra-admin
      31. Dezember 2015 at 15:35

      Naja, zwei bis drei Millimeter – und da reicht er bei mir schon für eine hohe 24er Form. Wenn du teig übrig hast, kannst du den gut in Folie gewickelt im Kühlschrank aufbewahren und musst ihn nicht wegwerfen 🙂

  • Reply
    Susan Knezetic
    30. April 2014 at 14:02

    Hi, ja, und dann noch ein kleiner Hinweis: Meistens wird der flaky Pieteig genommen… und auch ohne das Ei. Einfach nur Mehl, Salz, Pflanzenfett (in DE dann Palmin)und Eiswasser, fertig…
    Gruessle aus den USA

  • Reply
    Oksi
    28. April 2014 at 9:14

    Das Rezept ist einfach super toll. Habe jetzt schon zweimal Apple Pie mit der ungesüßten Piercrust gebacken…einfach nur himmlisch 😉
    Eine kurze Frage: kann man den Teig auch über die Nacht in den Kühlschrank legen oder empfiehlt es sich noch am gleichen Tag zu backen?

    • Reply
      Susan Knezetic
      30. April 2014 at 14:07

      Hi Oksi,

      du kannst den Pieteig gut im Voraus machen. Wenn der Teig fertig ist, ihn ausrollen und in den Tiefkuehler geben, das kannst du auch schon Tage vor der Vewendung machen. Probier es einmal, es ist eine prima Sache.
      Versuch auch einmal den Pieteig ohne Ei….
      Die meisten Pieteige werden hier ohne das Ei gemacht….

      Gruesse aus den USA

      • Reply
        Oksi
        7. Mai 2014 at 7:40

        Hi Susan, vielen lieben Dank für den Tipp…das habe ich am Wochenende ausprobiert und muss sagen, dass mir der Teig ohne Ei sogar noch besser gefallen hat. Der Kuchen ist soooo lecker, der war in nullkommanix verputzt worden 😉 liebe Grüße

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