Jambalaya ist quasi die Paella der Südstaaten – ein würziges Reisgericht mit Fleisch, Wurst, Meeresfrüchten und Gemüsen. Die Zubereitung dauert etwas, ist aber eigentlich einfach.
Der tiefe Süden der USA (Mississippi, Alabama, Louisiana) fehlt mir noch in meiner Reisesammlung – insofern habe ich Jambalaya noch nie dort gegessen, wo es herkommt. Stattdessen in Kalifornien und … in Dinslaken am Rande des Ruhrgebiets, wo Rolf vom ehemaligen Outlawcamp das Gericht im Dutch Oven zubereitete und ich das dann auch probierte (siehe Artikel hier). Weil viele so einen Topf nicht besitzen, schreibe ich euch nochmal eine weitere Version für den Backofen auf. Diese Zubereitung ist wirklich supereinfach!
COOK ACROSS AMERICA - Hardcover, 224 Seiten, 66 Rezepte (ISBN 978-3959618021)
29,99 EUR
Woher stammt Jambalaya?
Jambalaya als Schmortopf mit Reis hat Wurzeln in der spanischen, französischen und afrikanischen Küche. Der Begriff geht laut Oxford English Dictionary auf das provenzalische Wort Jambalaia für Eintopf zurück und erschien erstmals 1837 in einem provenzalischen Gedichtband. Die erste englischsprachige Verwendung ist in der Mai-Ausgabe von 1849 der Zeitschrift American Agriculturalist dokumentiert.
Jambalaya findet man eher selten in Restaurants, es ist „Volksküche“, ein Eintopf mit sehr vielen Varianten. Sind Tomaten in der Brühe – wie in meinem Rezept – handelt es sich um die kreolische „Red Jambalaya“ aus New Orleans. Die Cajun-Variante ohne Tomaten sieht eher bräunlich aus. Aus den ländlichen Sumpfgebieten des Staates stammt die „Acadian Jambalaya“ mit Austern, Schildkröte, Alligator oder auch Nutria und Kaninchen als Fleischeinlage (gerne alles zusammen!)– eben all das, was den Menschen vor die Flinte oder an die Angel kam. Auch die Gemüsesorten sind variabel. Paprika, Staudensellerie und Zwiebeln (die Holy Trinity der Südstaatenküche) gelten aber als Muss.
Wie kann ich Red Jambalaya zubereiten?
Ich finde es am stressfreiesten, wenn man das Schmorgericht in einen großen Bräter im Backofen garen lässt. Es eignet sich aber auch hervorragend für Outdoor Cooking, also den Dutch Oven, den schweren Gusseisentopf. Dieses Rezept (auch mit Geflügel und Wurst) findet ihr in diesem Artikel. Die Webseite The Kitchn listet eine vegetarische Variante, die ich demnächst ausprobieren werde.
Red Jambalaya
Jambalaya ist quasi die "Paella" der amerikanischen Südastaaten. Zur Zubereitung benötigt einen großen Bräter mit Deckel – oder setzt euren Dutch Oven ein, wenn ihr einen besitzt!
Zutaten
- 2 EL Öl
- 500 g entbeinte Hähnchen-Oberschenkel ohne Haut (Pollo Fino)
- Salz, frisch gemahlener Pfeffer
- 200 g Chorizo (pikant), in 5 mm dicken Scheiben
- 1 Gemüsezwiebel, fein gewürfelt
- 2 Knoblauchzehen, in Scheiben
- 2 Paprikaschoten (grün oder gelb, in Würfeln)
- 4 Stangen Staudensellerie, in Scheibchen
- 500 ml passierte Tomaten
- 400 ml Hühnerfond (aus dem Glas)
- 300 ml Wasser
- Je ½ TL Oregano und Thymian, getrocknet
- Tabasco nach Geschmack
- 400 g Parboiled-Langkornreis
- 2 Lorbeerblätter
- 250 g Shrimps, geschält, roh (TK-Ware aufgetaut)
- 2 Lauchzwiebeln, gehackt
- ½ Bund Petersilie, gehackt
Zubereitung
Das Öl in einem sehr großen Bräter erhitzen. Die Hähnchenstücke in drei oder vier Stücke schneiden, salzen und pfeffern und bei hoher Hitze auf beiden Seiten kurz braun braten, aus dem Topf nehmen und beiseite stellen. Anschließend die Wurstscheiben ebenfalls kurz braten, herausnehmen, zum Hühnchen legen.
Den Backofen auf 160 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
In dem ausgetretenen Fett von der Wurst die Zwiebeln und den Knoblauch bei mittlerer Hitze glasig schwitzen. Paprika und Staudensellerie dazu geben und weitere fünf Minuten braten. Tomaten, Fond, Wasser angießen, Huhn und Wurst dazu geben. Alles mit den Gewürzen und Tabasco nach Geschmack pikant abschmecken. Reis einrühren und Lorbeerblätter einlegen.
Deckel aufsetzen und Bräter auf der 2. Schiene von unten in den Ofen stellen. 45 Minuten garen. Dann Shrimps und Frühlingszwiebeln vorsichtig einrühren und weitere fünf Minuten garen.
Topf aus dem Ofen holen und fünf Minuten ziehen lassen. Dann mit Petersilie bestreuen und sofort servieren.
Notizen
Wer keine Shrimps mag, kann diese natürlich auch weglassen.
2 Comments
Cimin Wirth
4. August 2024 at 7:32Oh, es freut mich immer ganz besonders, wenn ich sehe, dass du etwas aus der Südstaatenküche zauberst. Es erinnert mich daran, dass ich dir vor… ach… 2005 und somit vor fast 20 Jahren als begeisterte Leserin, Nachkocherin und Fan das erste Geschenk im Zuge deines Blogs machte: ein Kochbuch aus New Orleans.
💕💕💕💕
Da weiß ich im US-Herzen, dass es ein genau passend war.
Und du bist weiterhin nicht in den Südstaaten gewesen?
Wir hatten die Südstaaten im Mitte August gebucht, konnten 14 Tage davon zurücktreten und… einen Tag später kam Kathrina – schlimmer und nachhaltiger als alle glaubten.
🌪️🌪️🌪️🌪️
Sag mal, so ein Jambalaya müsste doch auch perfekt im SlowCooker zuzubereiten sein, oder?!
A la ‚all-in‘ und lecker.
🤤 🥘 🕖 ✨
Ganz liebe Grüße aus Osnabrück,
Cimin
gfra-admin
4. August 2024 at 11:32Liebe Cimin – ich hatte gehofft, dass ich 2025 in Zusammenhang mit einem Buchprojekt… hat sich aber leider zerschlagen. Aber dann reise ich privat ncohmal hin, vielleicht 2026 🙂 Das war ja wie Fügung, dass ihr vor Kathrina stornieren musste! An der Buch erinnere mich, ey, mus sich mal suchen, wo das ist! Schön, dass es so treue Leserinnen wie dich gibt. Das lässt mich noch durchhalten 😉