Ich bin weder ein großer Fleischesser noch ein echter Barbecue-Fan. Als ich aber am Vatertag bei den Cowboys vom Outlawcamp ein Outdoor-Kochevent mit Dutch Oven miterlebt habe, stand für mich fest: So einen Topf möchte ich auch! Denn anders als bei BBQ, Smoker & Co. muss man hier keine Anschaffungen in vierstelliger Höhe tätigen, bevor man loslegen kann. Es braucht nur den gusseisernen Topf, ein paar Holzkohlenbriketts und einen feuerfesten Untergrund – schon kann der Kochspaß draußen los gehen (siehe Foto rechts).
Halt – das stimmt nur, wenn man ein bereits eingebranntes Kochgerät erwirbt. Denn der schwere Topf (meiner mit knapp zehn Litern Inhalt wiegt 13 Kilo!) besteht aus Gusseisen und rostet quasi in Minutenschnelle , wenn man ihn nicht mit einer Patina versieht. Wer keinen bereits vorbehandelten Topf hat (wie es die von Petromax sind), muss das Gerät mit einer dünnen Ölschicht einreiben und diese sehr stark erhitzen (im Backofen oder auf dem Grill). Später darf der Dutch Oven dann NIE, NIE und NIMMER NICHT mit Spülmittel in Berührung kommen, erklären mir die Outlawcamp-Cowboys. Das zerstört die Patina. Rostet es doch (zum Beispiel bei zu feuchter Lagerung) oder hat man den Topf zu dick mit Öl eingerieben (das lässt ihn ranzig werden), ist ein erneutes Einbrennen fällig.
Wenn man diese einfachen Pflegemaßnahmen beherzigt, kann so ein Dutch Oven jahrzehntelang seinen Dienst tun. Dabei dient der Deckel auch als Pfanne, das Unterteil mit seinen drei kleinen Standfüßen stellt man direkt auf Holzkohlebriketts – oder hängt das Gerät an seinem Henkel direkt über offenes Feuer. Der Dutch Oven eignet sich daher für Gebratenes und man kann darin backen (zum Beispiel Pies in Formen oder Brote) oder überbacken. Ideal ist er für Geschmortes, Eintöpfe und Suppen.
Mein erster Kochversuch war ein Jambalaya-Reistopf mit Huhn und Chorizo – und er ist supergut gelungen! Der Umgang mit dem Dutch Oven ist kein Hexenwerk, wenn man die passenden Accessoires bereit hält (hitzebeständige Grillhandschuhe, Deckelheber, sehr gut vorgeglühte Briketts) und ist dabei ein echter Hingucker. Gäste scharen sich um den Topf und versuchen zu erschnuppern, was da so im Inneren vor sich hinbrodelt… Mein nächstes Kochevent habe ich schon geplant: Wenn am kommenden Wochenende Gäste kommen, gibt es Schichtfleisch!
Links zum Thema:
Grillsportverein: FAQ zum Thema Dutch Oven
Holzkohle oder lieber Briketts?
Beinscheiben aus dem Dutch Oven
Der Klassiker aus dem DO: Schichtfleisch
Dutch Oven-Rezeptesammlung von Bauchvoll.de
7 Comments
Männeressen: Schichtfleisch aus dem Dutch Oven | Langsam kocht besser
3. März 2018 at 12:44[…] Wohlgefallen werden von diesem Hintergrund Familienfeste aufgenommen, an denen der neue Dutch Oven zum Einsatz kommt und 3,5 Kilo Nackensteak als Schichtfleisch zubereitet werden. Das Rezept der […]
Tolle Idee: Grundkurs "Kochen im Dutch Oven"
24. April 2015 at 14:56[…] es hat mich gleich fasziniert! In den schweren Gusseisentöpfen lassen sich tolle Stews schmoren, herzhafte Fleischgerichte garen und sogar original us-amerikanische Pies zubereiten. Und wenn das ganze über offenem Feuer […]
Micha
31. Juli 2014 at 19:33Howdy Gabi,
schön, dass wir Dich „infizieren“ konnten!
Das was man von der Jambalaya schon erkennen kann sieht sehr gut aus, da hätte ich gerne mitgegessen^^.
Ein Tipp zur Pflege des Dutch Ovens:
Trennfett eigenet sich hervorragend dazu. Einsprühen, mit einem Lappen etwas verteilen und gut. Mir ist noch keine einfachere und saubere Methode untergekommen.
Wenn man den DO mit Öl eireibt vor der Lagerung, so wird es nicht ranzig, wenn man den DO häufig benutzt 😀
Gabi
1. August 2014 at 5:01Grins, Micha – da hast du mitgegessen 🙂 Genauer gesagt, hast du es sogar gekocht: Auf dem Foto zum Rezept ist DEIN Jambalaya abgebildet, oben siehst du mein unfertiges… Es fing dann schrecklich an zu gewittern, wir mussten den Topf in die Garage stellen, es war stockduster – da kann man dann zwar noch Jambalaya essen, es aber nicht mehr ordentlich fotografieren!
Micha
1. August 2014 at 20:02*hüstel*
Ich nehme alles zurück und behaupte standhaft das Gegenteil!
Gestern beim Betrachten des Bildes dachte ich noch: guck mal, die Gabi hat die gleiche Suppenkelle wie der Rolf im Camp.
Naja, nach einem langen Arbeitstag darf man schon mal etwas verwirrt sein 😀
Carsten
31. Juli 2014 at 19:54Moin Gabi!
Herzlichen Glückwunsch zum neuen Hobby! 🙂
Hab es mir fast gedacht das die Cowboy im Camp dich damit infizieren! Geht bei den Töpfen einfach sehr schnell und das Camp ist der beste Ort dafür.
Weiterhin viel Spaß damit, werde dann ja in Zukunft ein paar Sachen von dir lesen! 🙂
Gabi
1. August 2014 at 4:59Und ich werde vermutlich bei dir stöbern, um Rezeote zum Nackhochen zu finden 🙂 Das Jambalaya war ja nach dem Vorbild von Micha…