Keine Sorge: Apple Butter enthält kein Fett, auch wenn der Name es vermuten lässt. Vielmehr handelt es sich dabei um dickes, würziges Apfelmus, quasi weiter eingekochte „Apple Sauce“.
Da ich in letzter Zeit eine gute Quelle für „angedatschte“ Äpfel habe (mein Mann bringt sie aus dem Landmarkt mit, in dem er arbeitet), koche ich sehr viel Apfelmus selbst – und friere es mangels Einkochkenntnissen ein. Wobei: Oft koche ich kein Apfelmus, sondern lasse es wesentlich länger sanft köcheln und quasi einreduzieren. Dann ist es dicker, dunkler, süßer (auch ohne große Zuckerzugabe) und heisst in den USA Apple Butter.
Apple Butter isst man pur, zu Pfannkuchen, über Eis oder schichtet es – mein Favorit! – mit Keksen und einer sahnigen Quarkcreme oder Naturjoghurt als superleckeres Dessert in Portionsgläschen. Weiterer Tipp: Probiert mal den supersaftigen Applesauce Cake, ein schnell gemachter saftiger Rührteig mit Nüssen und Apfel-Zimt-Aroma. Obenauf kommt eine supercremige Frischkäse-Buttercreme. Yum – siehe Foto unten!
Welche Äpfel nimmt man für Apple Butter?
Ich finde, Apple Butter wird am besten, wenn man dafür eine Mischung verschiedener Äpfel nimmt: Also den säuerlichen Boskoop, der so schön zerfällt, den aromatischen Elstar oder den eher mehligen Cox – alle zusammen. Eine „Rettertüte“ angeschlagener Exemplare aus dem Supermarkt ist quasi prädestiniert dafür, in Apple Butter zu landen. Achtet nur darauf, dass ihr die Faulstellen gut ausschneidet.
Apple Butter auf dem Herd zubereiten
Die Zubereitung des köstlichen Apfelmuses im Slowcooker bietet so viele Vorteile: Es kostet kaum Strom und ihr müsst keine Sorge haben, dass euch das Fruchtmus anbrennt. Habt ihr so ein Gerät nicht (wieso eigentlich nicht?) verwendet einen schweren Topf und macht euch darauf gefasst, dabei zu bleiben 😉 Ihr kocht die Apfelstücke mit Deckel erst etwa 20 Minuten lang zu Mus, nehmt dann den Deckel ab und lasst das Püree mit Zucker und Zimt unter sehr häufigem Rühren weiter einkochen, bis es die gewünschte Konsistenz hat. Ich mag es noch etwas „runny“, aber den Namen „Butter“ hat diese Spezialität tatsächlich daher, dass manche es reduzieren, bis es wie eine dicke Marmelade ist.
Apple Butter, die durch die flotte Lotte gewandert ist, ist viel glatter als das aus dem Slowcooker (ganz oben)
Apple Butter aus dem Slowcooker
Keine Sorge: Apple Butter enthält kein Fett. Vielmehr handelt es sich dabei um dickes, würziges Apfelmus. Die Zubereitung im Slowcooker (hier 3,5 l Inhalt) spart Strom und Rühren - unten steht aber auch, wie ihr es auf dem Herd zubereitet.
Zutaten
- 1 kg Äpfel (oder mehr, bis der Slowcooker-Einsatz zu 2/3 gefüllt ist, am besten gemischte Sorten)
- 50 - 100 g brauner Zucker
- 2 EL Zitronensaft
- 1 TL Zimt
- Mark einer Vanillestange (optional)
Zubereitung
Äpfel schälen, entkernen und in Stücke schneiden (nicht zu groß, ca. 1- 2 cm dick). In den Einsatz des Slowcookers schichten.
Braunen Zucker (ruhig erst mit weniger beginnen), Zimt, Vanillemark und Zitronensaft darüber geben, gut durchrühren. Deckel aufsetzen und auf Stufe LOW etwa sechs bis acht Stunden garen, bis die Äpfel sehr weich sind und zu Mus zerfallen.
Die Fruchtmasse nach Wunsch mit einem Stabmixer im Slowcooker pürieren. Optional mit weiterem Zucker abschmecken.
Ist die Masse flüssig und tropft von einem Löffel (zum Beispiel, weil die Äpfel zu saftig waren), das Mus auf Stufe HIGH mit leicht geöffnetem Deckel weiter garen lassen (oder ein Küchenhandtuch zwischen Einsatz und Deckel klemmen, der den Dampf aufnimmt. Je nach gewünschter Konsistenz etwa ein bis vier Stunden reduzieren lassen. Dabei alle 30 Minuten durchrühren.
In Gläser portionieren und abkühlen lassen. Im Kühlschrank hält sich Apple Butter etwa zwei Wochen lang. Man kann das Mus aber auch gut portionsweise einfrieren.
Notizen
Zubereitung auf dem Herd: Äpfel mit Zitrone und Zucker 20 Minuten zu Mus kochen lassen, dann ohne Deckel weiter garen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist (ca. 1 Stunde). Dabei häufig rühren. Am Ende mit Zimt abschmecken.
9 Comments
Heike
22. September 2024 at 13:56Ist da zu wenig Zucker drin oder warum kann man es nicht heiß in Gläser füllen und wie Marmelade lagern?
Ich würde es gerne ausprobieren aber schon schnell essen wir das nicht auf und unsere Tiefkühltruhe ist eher ein Essensgrab, das ich zweimal im Jahr aufräume, um wieder abgelaufene Sachen wegzuschmeißen…
gfra-admin
22. September 2024 at 15:09Du hast es dir schon selbst beantwortet: Der Zuckergehalt reicht nicht für eine Konservierung. Entweder im Kühlschrank behalten bzw. einfrieren. Oder gleich so wenig zubereiten, dass du es schnell aufbekommst. Hier ist das ratzfatz weg 😉
Christian Mueller
27. Januar 2023 at 21:05Sieht super Tasty aus. Lecker und ohne Kalorieren? Das ist das richtige für mich und meinen Bierbauch!
Michael
23. Februar 2022 at 23:26Apple Butter (vielleicht ohne dem Zimt) kann ich mir auch sehr gut zu gebratenem Speck und Würstchen (Berner Würstchen, Käsekrainer) vorstellen. Etwas ungewöhnlich, aber die Kombi passt, dazu noch ein eisgekühlter Apple Cider – perfekt!
Geli
14. August 2017 at 0:40Danke für dieses tolle Rezept. Auch mit etwas weniger Zucker schmeckt es einfach nur lecker. Hübsch verpackt, ein gerngesehendes Mitbringel. Habe es beim Familienessen zum Nachtisch serviert und jedes Gläschen war leer. Lecker ?
Nessie
12. Juni 2017 at 23:09Mir ist das zuviel Zucker. Könnte man flüssigen Süßstoff verwenden?
Gabi
13. Juni 2017 at 7:15Du kannst auch weniger Zucker nehmen. Es haben auch schon viele Leserinnen Süßstoffe verwendet (ich vermute, eher am Ende zugegeben) – aber wie sich das auf die Haltbarkeit auswirkt, kann ich dir leider nicht sagen.
phil
20. November 2016 at 13:23Hi,
hmmmm… ist das nicht sehr ähnlich zu Apfelkraut, oder Apfelschmaus von Grafschafter?
gfra-admin
20. November 2016 at 23:51Nein, Apfelkraut ist noch wesentlich weiter eingekocht… Apple Butter liegt irgendwie zwischen Apfelkraut und Apfelmus 🙂