Manche Reiseländer sind in der Erinnerung untrennbar mit speziellen Cocktails verbunden: Mojito mit Kuba, Mint Julep mit den amerikanischen Südstaaten, der Mai Tai mit Hawaii. Ein Schluck dieser wunderbaren Drinks, die Augen schließen und ich bin sofort mit allen Sinnen wieder dort. Besonders eingeprägt haben sich dabei die verschiedenen Versionen des Cocktail-Klassikers Mai Tai bei unserer Hawaii-Kreuzfahrt mit NCLs „Pride of America“.
Die “Pride of America” fährt als weltweit einziges großes Kreuzfahrtschiff unter amerikanischer Flagge und ist ganzjährig in Hawaii unterwegs
Den frisch-fruchtig-mandeligen Geschmack eines guten Mai Tai im Mund, bringt sofort die Erinnerungen an die Sonnenuntergänge zurück, am Waikiki Beach, Maui, in der Mai Tai Bar des legendären Royal Hawaiian Hotels…
Sonnenuntergang vor Waikiki auf Hawaiis Hauptinsel Oahu
Die Schwierigkeit ist nur, hier in Deutschland und Europa die Cocktails wie den Mai Tai in einer Qualität zu bekommen, wie man es von seinen Reisen in Erinnerung hat. Denn bei den meisten tropischen Cocktails sind die Versionen, die man bei uns in normalen Bars bekommt, weit entfernt vom Original. Nur sehr wenige, richtig gute Bars mixen etwas, das dem Original entspricht oder nahekommt. Der Grund dafür ist einerseits, dass manche frische Zutaten in Deutschland nicht verfügbar oder nur sehr teuer zu beschaffen sind.
Ein Mai Tai zum Sonnenuntergang auf Maui. Dort (und im Royal Hawaiian Hotel Honolulu) müsst ihr 20 Dollar dafür auf den Tisch legen
Andererseits sind die Menschen hier so sehr an die angepassten Versionen gewohnt, dass sie sie gegenüber dem Original bevorzugen – bestes Beispiel: Pina Colada mit Sahne. Jeder Kubaner würde sich vor Graus schütteln, wenn er auch nur an einen Pina Colada mit Sahne denkt. Der Mai Tai ist in vielen Bars hierzulande ein langweiliger, flacher Abklatsch dessen, was man beispielsweise in der Mai Tai Bar des legendären Royal Hawaiian Hotels in Waikiki Beach serviert bekommt. Das Hotel reklamiert für sich, dass dieser Cocktail in den 1920er-Jahren dort erfunden wurde.
Das Royal Hawaiian Hotel am Waikiki-Strand ist das traditionsreichste Hotel der Insel. Wieso es auch “Pink Lady” heisst, dürfte zu erkennen sein!
Was läuft bei Mai Tais in Deutschland meist schief? Bittermandel schmeckt viel zu deutlich hervor, die verwendeten Säfte sind Industrieware aus dem Tetrapack und die dezente Vanille-Note fehlt gänzlich. Oft ist der Cocktails auch schlicht zu süß, was die feineren Geschmacksnuancen überdeckt, wenn sie denn überhaupt da sind.
Anders als bei vielen anderen, klassischen Cocktails gibt es allerdings nicht das eine, perfekte Mai-Tai-Rezept, bei dem sich alle einig sind, dass ein Mai Tai nur so und nicht anders gemacht sein sollte. Jede Bar auf Hawaii und anderswo, die etwas auf sich hält, hat leicht abweichende Varianten und natürlich spielt auch der verwendete Rum eine Rolle.
Ein paar Tipps zum perfekten Mai Tai
- Eigentlich gehört in den Mai Tai Zuckerrohr-Saft, der bei uns aber kaum zu bekommen ist. Ein passabler Ersatz ist Läuterzucker aus Rohrzucker. Ein guter Ersatz ist auch Monin „Weißer Zucker“ in 1:8-Verdünnung mit Wasser.
- Die leichte Vanille-Note für den Mai Tai bringt man am bequemsten mit flüssigem Vanille-Extrakt in den Drink. Auf keinen Fall sollte man aber das klare, künstliche Vanille-Aroma aus den kleinen Röhrchen von Dr. Oetker & Co. nehmen.
- Das Rezept der Mai Tai Bar des Royal Hawaiian enthält auch noch einen Teelöffel Püree aus Maraschino-Kirsche, Vanille und Cranberry-Saft. Wer sich den Aufwand der Herstellung des Pürees antun will: 5 Maraschino-Kirschen, 1 Teelöffel Vanille-Extrakt, 2 Esslöffel Cranberry-Saft pürieren, durch ein feines Sieb streichen.
Mai Tai (klassischer Cocktail aus Hawaii)
Franz von cruisetricks.de eröffnet den Travel Tuesday mit einem Mai Tai, cheers! Seine Version des Tiki-Drinks orientiert sich an den klassischen Rezepten aus Hawaii, vereinfacht ihn aber der Praktikabilität wegen ein wenig.
Zutaten
- 3 cl weißer Rum (z.B. Bacardi Silver)
- 1,5 cl Grand Marnier
- 1,5 cl Läuterzucker aus Rohrzucker
- 0,5 cl flüssiger Vanille-Extrakt (kein Vanille-Aroma)
- 1 cl Monin Mandelsirup (notfalls ersatzweise Amaretto)
- 1 cl frischer Limettensaft
- 2 cl frischer Orangensaft
- 4 cl frischer Ananassaft
- 2 cl dunkler Rum (z.B. Whaler’s, aber kein Spiced Rum)
Zubereitung
Die Zutaten außer dem dunklen Rum mit Eis shaken und in ein Glas über zerstoßenes Eis geben. Den dunklen Rum vorsichtig oben auffüllen, sodass er eine dunkle Schicht über dem hellen Drink bildet. Das sieht nett aus, aber zum Trinken verrührt man dann natürlich vorher.
Deko mit einer Ananas-Ecke und – wenn man mag – einer Maraschino-Kirsche.
Notizen
Ein wichtiger Aspekt sind die frisch gepressten Säfte, die dem Drink mehr Charakter geben als die vergleichsweise flachen Säfte aus dem Tetrapack. Ananas-Saft gewinnst Du aus frischer Ananas mit einem Entsafter oder indem Du pürierte Ananas ohne Druck durch ein feines Sieb streichst.
1 Comment
Will B.
3. August 2022 at 16:53Ja, im nächsten Leben mache ich das auch – Kreuzfahrt vor Hawaii und dann so einen original Maitai!