Die Zutaten für Fish Chowder: „Clam Juice“ bekommt ihr in Deutschland sicherlich nicht, Fischfond ist ein guter Ersatz
Zum ersten Mal hörte ich von dieser neuenglischen Suppe, als ich mit meiner Mutter und Tochter eine Rundreise durch den Nordosten der USA unternahm. Ich fragte unseren freundlichen B&B-Wirt nach einer Empfehlung fürs Abendessen. Seine Antwort: „Get Clam Chowder!“.
Clams sind eine Muschelart (Venusmuscheln), das wusste ich. Aber was war denn bloss ein Chowder? Wie, eine Fisch- oder Muschelsuppe mit Milch??? Diese Vorstellung löste bei mir spontanen Würgreiz aus. Trotzdem war ich abends neugierig genug, die Spezialität des Hauses im kleinen Dorfrestaurant zu bestellen. Ein vorsichtiger Löffel davon – und nix mehr mit „Igitt“! Die Suppe schmeckte wirklich lecker. Seither bin ich ein überzeugter Chowder-Fan.
Ein patriotisch geschmückter Räucherkaten in Lubec (ja, wie die Hansestadt), Northern Maine
Gibt es Varianten für Fish Chowder?
Chowder können mit Fisch, Räucherfisch, Muscheln, oder Krebsfleisch zubereitet werden, dazu kommen Kartoffeln, manchmal Lauch, und oft auch Maiskörner. Es gibt auch reinen Mais-Chowder ganz ohne Fisch – aber bekanntermassen schmeckt alles besser mit Bacon!
Für Gabis Event „Travel Tuesday“ in den USA (danke, dass du dabei an mich as Gastblogger gedacht hast, liebe Gabi!) habe ich ein Chowder-Rezept mit in Deutschland erhältlichen Zutaten ausgesucht. In Maine wird gern Clam Juice (Venusmuschelsaft), den es im Supermarkt gibt, als Grundlage für die Suppe genommen, aber Fischfond geht genauso gut.
Wasser und Weite: Bar Harbor, Mount Desert Island
Und in Maine gibt es nicht nur gutes Essen – nicht umsonst sind wir für unsere Hummer und wilden Blaubeeren berühmt -, dieser nordöstlichste Bundesstaat der USA ist landschaftlich ganz einfach zauberhaft. Seine Wälder, Berge, Seen und Fjorde erinnern an Norwegen, und Maine beherbergt gleich zwei Nationalparks, den Acadia National Park auf Mount Desert Island und seit kurzem auch Katahdin Woods and Waters. Maine ist eine Reise wert!
Typische „Beilage“ zum Fish Chowder: Die kleinen runden „Kekse“ heißen Oyster Crackers
New England Fish Chowder
Karin vom Blog "Brot und Meer" bringt zum Travel Tuesday diese klassische Suppe ihrer neuen Heimat Maine mit. Fish Chowder ist ganz typisch für Neuengland, mildwürzig und sättigt gut.
Zutaten
- 2 TL Oliven- oder Rapsöl
- 4 Scheiben Bacon, gewürfelt
- 1 mittelgrosse Zwiebel, fein gewürfelt
- 2 große Knoblauchzehen, fein gehackt
- 2 gestr. EL Weizenmehl
- 330 ml Fischfond
- 385 g Milch
- 41 g Schlagsahne
- 2 gestr. TL Maisstärke, mit 80 g Wasser verrührt
- schwarzer Pfeffer nach Geschmack
- 1 - 1,5 TL gehackte frische Rosmarinnadeln
- 275 g Kartoffeln, geschält und in 1cm Würfel geschnitten
- 300 g Kabeljaufilet, in 1-2cm Würfel geschnitten (siehe Notiz)
- gehackte Petersilie, zum Bestreuen
Zubereitung
Öl in Topf auf mittlerer Stufe erhitzen. Bacon dazugeben und knusprig ausbraten (ca. 5 Minuten). Bacon mit Schaumlöffel herausnehmen, in eine kleine Schüssel geben und beiseite stellen.
(Wenn zu viel Fett im Topf ist, etwas davon abgiessen). Zwiebel und Knoblauch in den Topf geben und weichdünsten (ca. 5 Minuten). Mehl dazugeben, und 30 Sekunden erhitzen. Milch, Sahne und Fischfond hineingiessen und langsam zum Kochen bringen. Auf niedrige Stufe schalten und Maisstärkemischung hineinrühren, gut vermischen. 1 Minute lang köcheln lassen. Rosmarin und Pfeffer untermischen.
Kartoffeln dazugeben. Ohne Deckel köcheln lassen, dabei gelegentlich umrühren, bis sie beinahe weich sind, ca. 10 Minuten.
Fischwürfel und ausgelassenen Bacon dazugeben und auf kleiner Hitze mitkochen, bis der Fisch gar ist, ca. 4 Minuten.
Mit Petersilie bestreut servieren.
Notizen
Die Suppe kann auch mit Schellfisch, Red Snapper, Mahimahi, Seeteufel, Venus-, oder Miesmuscheln zubereitet werden.
3 Comments
Larissa
8. August 2022 at 19:22Danke für das Rezept und das Teilen an Euch Beide – und die Erinnerung. Maine ist wunderbar und der Beitrag hat Freude gemacht!
gfra-admin
8. August 2022 at 20:24Oh, danke für die nette Rückmeldung, Larissa 🙂
Gertchen
1. August 2022 at 9:03Wunderbare Fotos, hach, Maine. Da möchte ich auch mal wieder hin. War auf einer Neuengland-Rundreise Anfang 2007 da…