Wenn ihr euch wirklich etwas Gutes tun wollt: Backt dieses wunderbar-wattige und buttrige Toastbrot und nehmt einige Scheiben dazu, um die hübschen French Toast Sticks zu machen. Alternativ verwendet ihr ein gekauftes Weißbrot und schneidet es in dicke Scheiben.
Das ist ein Rezept, das unter dem Titel „Lockdown-Langeweile“ stehen könnte. Denn man muss schon viel freie Zeit haben, um 1) ein supertolles Toastbrot eigens zu dem Zweck zu backen, es alt werden zu lassen, es dann 2) zu zerstückeln, um es 3) als schönstes French Toast ever zu servieren!
Dies vorausgeschickt (und in der Hoffnung, dass wir bald weder Pandemie noch Langeweile haben): Natürlich könnt ihr auch ein feinporiges, gekauftes Weißbrot für dieses Rezept verwenden und überspringt dann die gefühlt ersten 27 Arbeitsschritte des Rezeptes. Nur fertig gekauftes und vorgeschnittenes Toastbrot solltet ihr nicht nehmen – da sind die Scheiben viel zu dünn, um stabile „Sticks“ zu erhalten.
In jedem Fall ist dieses Rezept ein doppelt passender Beitrag für Zorras Monatsevent Brot aus der Form. Denn das Toastbrot kommt aus der Form und wird dann anschließend quasi nochmal in Form gebracht. Das Ergebnis sind wirklich wunderbare süße Häppchen, die in den USA mit Ahornsirup zum Frühstück serviert würden. Bei uns gabs die als Snack am Nachmittag, das geht natürlich auch!
Toastbrot selber backen – hat das Vorteile?
Wenn ihr sagt, so ein selbst gebackenes Toastbrot ist doch viel zu schade zum Zerschnippeln: Stimmt. Zwischen diesem Toast und dem gekauften aus der Plastikfolie liegen Welten. Ach was, Universen. Schön buttrig und wattig-weich und erstaunlicherweise einige Tage frisch bleibend, ohne dass nur ein Funken Chemie drin ist. Ich führe das auf die lange Teigführung und die italienische Mutterhefe (Lievito Madre, ein ganz milder Weizensauerteig) zurück. Wenn ihr die nicht habt, lasst sie weg – das Ursprungsrezept aus Lutz Geißlers wunderbarem (und einsteigergerechtem!) Buch Brot backen in Perfektion mit Hefe kommt auch ohne aus.
French Toast Sticks aus selbst gebackenem Toastbrot
Wenn ihr euch wirklich etwas Gutes tun wollt: Backt dieses wunderbar-wattige und buttrige Toastbrot (nach einem Vorbild vom Plötzblog) und nehmt einige Scheiben dazu, um die hübschen French Toast Sticks zu machen. Alternativ verwendet ihr ein gekauftes Weißbrot und schneidet es in dicke Scheiben.
Zutaten
- Für das Toastbrot:
- 570 g Weizenmehl, Typ 550
- 360 ml Wasser
- 12 g Salz
- 1 g Hefe, frisch
- 35 g Butter, sehr weich
- 20 g Zucker
- 100 g Lievito Madre (aus dem Kühlschrank, optional)
- Für den French Toast:
- 4 dicke Scheiben Toast oder Weißbrot vom Vortag (mindestens 2cm stark)
- 2 Eier
- 70 ml Milch
- Prise Salz
- 2 - 3 EL Butter oder Butterschmalz
- 70 g Zucker
- 1 TL Zimt
- Ahornsirup zum Servieren
Zubereitung
Falls ihr das Toastbrot selbst macht, beginnt die Zubereitung zwei Tage vor der des French Toast! Mehl in eine verschließbare Schüssel geben. Hefe im Wasser auflösen. Alle restlichen Zutaten dazu geben und alles mit den Händen oder dem Knethaken des Handrührers nicht allzu lange zu einem glatten Teig verkneten - der klebt vermutlich etwas.
Schüssel verschließen und den Teig 24 Stunden bei Raumtemperatur stehen lassen. Nach etwa 4, 8 und 12 Stunden den Teig vom Rand her lang ziehen und in der Mitte zusammen falten (stretch & fold).
Teig nach der Ruhezeit aus der Schüssel nehmen, halbieren und auf einer bemehlten Fläche zu zwei kurzen Strängen rollen. Diese fünf Minuten zum "Entspannen" ruhen lassen, währenddessen eine Kastenform (25 bis 30 cm) ausfetten.
Die Teigstränge länger rollen, spiralförmig umeinander schlingen und in die Form geben. Ein Stück Alufolie fetten und die Kastenform damit oben verschließen. Eine weitere Form (Backform, oben beschwert mit Tassen etc.) darauf stellen und eine Stunde gehen lassen.
Den Backofen auf 50 Grad Ober-/Unterhitze stellen, die Form (mit Beschwerung) sofort hineingeben und 30 Minuten reifen lassen. Dann Backofen auf 200 Grad schalten und 25 Minuten backen. Beschwerung und Alufolie entfernen und weitere 15 Minuten garen. Anschließend Brot aus der Form nehmen, zurück in den Ofen stellen und nochmals 20 Minuten fertig backen, auf einem Rost abkühlen lassen.
Für die French Toast Sticks jede Brotscheibe in vier Streifen schneiden - wer mag kann die Rinde entfernen.
Eier mit Milch und Salz verschlagen und zunächst die Hälfte der Sticks rundum darin wenden (aber nicht lange einweichen lassen). Die Hälfte der Butter in einer Pfanne erhitzen und die Sticks darin rundum bei mittelhoher Hitze braun braten. Sofort in Zimtzucker wenden und warm stellen (Backofen, 80 Grad).
Die zweite Hälfte der Brotsticks ebenso fertig stellen. Mit Ahornsirup zum Dippen servieren.
Notizen
Am stabilsten werden die Sticks, wenn man Brot vom Vortag nimmt und die Scheiben ein, zwei Stunden vor der Zubereitung an der Luft zum "Antrocknen" liegen lässt.
5 Comments
Carmen Klein-Klassen
20. März 2021 at 12:56Hört sich lecker an, wird ausprobiert…
Ulrike Meier
20. März 2021 at 7:48Ich liebe French Toast, aber noch besser sind diese Sticks zum Snacken. Dann noch aus Toast aus eigener Herstellung. Yammi
gfra-admin
20. März 2021 at 8:11Kostet zwar etwas Zeit aber lohnt sich!
Blog-Event CLXXI – 24 Rezepte für Brot aus der Form – 1x umrühren bitte aka kochtopf
16. Februar 2021 at 16:00[…] French Toast Sticksvon Gabi, USA kulinarischGabi hat keine Mühen gescheut. Zuerst backt sie ein tolles Toastbrot und macht dann daraus köstliche klebrige French Toast Sticks! […]
zorra vom kochtopf
16. Februar 2021 at 10:40Wow, Du hast ja wirklich keine Mühen gescheut. Wozu Lockdown-Langeweile alles gut ist. 😉