Lemon Meringue Pie ist ein klassischer USA-Pie und genau richtig für den Sommer: Knuspriger Boden, herbe Zitronencreme und obenauf eine süße Baiserwolke. Der hübsche, aber etwas aufwändige Kuchen hält sich gut einige Tage.
Dieser Pie gehört zu den Klassikern der us-amerikanischen Küche und ist vor allem in den Südstaaten verbreitet. Kein Wunder: Er ist vermutlich französischen Ursprungs und französische Siedler lebten seinerzeit vor allem im südlichen Teil der USA (die es damals natürlich noch nicht gab). Jedenfalls kannte die französische Küche bereits im 18. Jahrhundert Rezepte, bei denen Früchte wie Äpfel oder Beeren unter einer Eiweißhaube gegart wurden. Das erste, in den Staaten dokumentiert Rezept stand 1847 in Eliza Leslie’s Kochbuch „The Lady’s Receipt Book“ als „lemon pie“. Einige Quellen listen jedoch auch Elizabeth Goodfellow als Erfinderin : In den Rezepten der Bäckerin aus Philadelphia, die die erste Kochschule der USA leitete, findet sich ein „Lemon pudding with meringue“.
Lemon Meringue Pie – eher aufwändiger Klassiker
Die Kombination von knusprigem Boden, herber Creme und süßem Baiser ist köstlich – und das Backen ist nicht schwer, macht aber etwas Mühe. Der Teigboden muss vorgebacken werden, sonst weicht ihn der Zitronenpudding auf. Weitere kritische Punkte: Die Creme muss andicken, darf aber nicht kochen und das Baiser muss unbedingt in einer komplett fettfreien Schüssel geschlagen werden, sonst wird es nicht fest. Tipp: Behältnis mit einem Löffel Zitronensaft auswischen.
Lemon Meringue Pie (Zitronen-Baiser-Kuchen)
Lemon Meringue Pie ist ein klassischer USA-Pie und genau richtig für den Sommer: Knuspriger Boden, herbe Zitronencreme und obenauf eine süße Baiserwolke. Der hübsche, aber etwas aufwändige Kuchen hält sich gut einige Tage.
Zutaten
- Für den Teig:
- 175 g Mehl
- 100 g kalte Margarine
- 1 EL Puderzucker (20 g)
- 1 Eigelb
- 1 - 2 EL Eiswasser
- Für die Füllung:
- 2 EL Speisestärke
- 125 g feiner Zucker
- abger. Schale zweier Bio-Zitronen
- ausgepresster Saft 2 Zitronen
- 2 Orangen, Saft auspressen
- 85 g Butter
- 3 Eigelb
- 1 ganzes Ei
- Für das Baiser:
- 4 Eiweiß
- 4 geh. Löffel Zucker
Zubereitung
Die Teigzutaten von Mehl bis Puderzucker mit einer Gabel vermengen, bis sich kleine Krümel ergeben. Dann Eigelb und Eiswasser hinzugeben und kurz kneten, bis sich der Teig zu einer Kugel formt.
Eine Pieform (24cm Durchmesser) leicht fetten. Den Teig passend ausrollen und die Form damit auskleiden, dabei einen Rand von etwa 2 cm Höhe ausformen. Den Teig mit Alufolie bedecken (glänzende Seite nach unten) und für ein bis zwei Stunden in den Kühlschrank stellen.
Backofen auf 200 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen, Hülsenfrüchte (getrocknete Erbsen o.ä.) zum Beschweren auf die Alufolie schütten und den Boden 15 Minuten auf der mittleren Schiene blindbacken. Anschließend Folie und Hülsenfrüchte entfernen und den Boden weitere fünf bis zehn Minuten hellbraun backen. Aus dem Ofen nehmen.
Während des Vorbackens die Füllung zubereiten: Für das Baiser den Eischnee mit Zucker in einer fettfreien Schüssel sehr steif schlagen. Beiseite stellen. Für die Zitronencreme Speisestärke, Zucker und Zitronenschale in einen Topf geben. Zitronen- und Orangensaft mit Wasser bis auf 325 ml auffüllen und langsam dazu gießen, kräftig rühren. Mischung unter ständigem Rühren aufkochen lassen, vom Herd nehmen und dann die Butterstückchen einrühren. Eigelb und Ei verquirlen und in die heiße Zitronenmasse rühren, zurück auf die Platte stellen und bei geringer Hitze weiter erhitzen (ständig rühren), bis sie glatt ist und eindickt.
Heiße Zitronencreme in die Teigform gießen. Das Baiser obenauf streichen - dabei am Rand anfangen, sonst sinkt es ein. Backofen auf 170 Grad zurückregeln und das Baiser 15 bis 20 Minuten hellbraun überbacken. Kuchen erst ganz abgekühlt anschneiden.
Notizen
Wenn ihr keine Zitronen habt, könnt ihr auch Limetten verwenden oder mehr Orangensaft - so genau kommt es auf die Mischung nicht an.
15 Comments
Petra Wolfart
22. Mai 2021 at 20:07Hallo Gabriele
Du schreibst, man kann den Pie ein paar Tage im Voraus backen. Leidet dann nicht das Baiser?
Wenn ich Rhabarberkuchen mit Baiser backe, weicht es nach einem Tag schon auf.
Liebe Grüße
gfra-admin
22. Mai 2021 at 21:59Das „hält sich gut einige Tage“ heisst mehr: Übrig gebliebene Stücke kann man am nächsten und übernächsten Tag noch gut essen 🙂 Das Baiser kriegt dann so „Tröpfchen“, aber das stört mich nicht. Rhabarberkuchen mit Baiser ist sicherlich noch feuchter…
Charlotte
30. Dezember 2019 at 21:49Köstlich, aber mein Baiser ist leider oben nicht knusprig geworden sondern weich geblieben. Woran könnte das liegen?
Viele Grüße
gfra-admin
31. Dezember 2019 at 18:05Hallo, Charlotte – Baiser wird NIE knusprig, sondern trocknet oben quasi über einer cremigen Masse an und bekommt braune Spitzen…
Jan
15. April 2017 at 20:15Hallo! Ich habe gerade den Kuchen gebacken und beim Auskühlen habe ich bemerkt, dass das Baiser etwas eingeschrumpft ist (hat nicht mehr den Rand berührt) und dass die Zitronencreme Flüssigkeit angesetzt hat! Was könnte ich falsch gemacht haben?
Aber sonst schmeckt der Kuchen sehr gut! 🙂
gfra-admin
17. April 2017 at 14:55Das Einschrumpfen ist völlig normal, passiert bei Baiser immer. Aber das mit dem Flüssigkeit absetzen versteh ich auch nicht. Lange genug gebacken???
Ilse Be.Re.
11. Oktober 2016 at 22:20Hallo Gabriele – dieses Rezept ist der Hammer. Liebe Grüße von „Grillse“
gfra-admin
11. Oktober 2016 at 22:24Ja, ne? Ich müsste den unbedingt auch mal wieder machen – aber das ist das harte Los des Foodbloggers: Man muss sich ständig was neues ausdenken 🙂
Lizzy
28. Juli 2016 at 16:20Sooooo lecker!? Fühle mich zurück versetzt in unseren USA Urlaub.
Sabrina
21. August 2015 at 17:22Kann mir jemand verraten wofür die Hülsenfrüchte sind?
gfra-admin
21. August 2015 at 20:18ZUm Blindbacken der Teighülle 😉 Opps, müsste ich wohl genauer beschreiben…
Sabrina
22. August 2015 at 16:13Achsoooo. Der Begriff „blindbacken“ sagte mir leider nichts. Aber jetzt ergibt natürlich alles Sinn 🙂 Danke, dann lege ich mal los
Helen
9. August 2015 at 17:47Lecker, lecker. Nehme sonst ursprüngliche Rezepte aus England.das hier auch gut.
Heike
29. März 2015 at 17:08Auch, wenn’s nicht wirklich sommerlich draußen ist, gab‘ es diesen wunderbar köstlichen Pie bei uns dieses Wochenende. Die Zubereitung ist wirklich ein wenig aufwendiger, aber die Mühe lohnt sich auf jeden Fall, denn das Ergebnis ist super!!!
Danke für das Rezept, Gabi!
Doris
10. August 2014 at 17:49Den mache ich diese Woche mal wieder. Wie Sie schon sagen – bei heißem Wetter unschlagbar gut. 🙂