Angel Biscuits werden mit Backpulver, Natron und Hefe gelockert. Das macht diese kleinen Brötchen besonders locker. Ihr könnt sie in einer Pfanne oder normalen Backform backen, in jedem Fall schmecken sie mit süßen oder salzigen Beigaben.
Biscuits, schnelle Backpulverbrötchen, sind typisches Comfort Food aus dem Süden der Vereinigten Staaten – ob nun in Butter und Honig „gebadet“ als Beilage zum Fried Chicken, als Sattmacher zu einer herzhaften Suppe oder verwandelt in ein Breakfast Sandwich beziehungsweise Shortbread (siehe oben). Wo schlechte Biscuits an einen Eishockeypuck erinnern, sind gute Biscuits soft, dezent gesüßt, buttrig und am besten noch warm. Superfrisch schmecken sie am besten und sind auch superflott gemacht, wenn man weiß wie’s geht – wichtig ist es, den Teig so wenig zu bearbeiten wie möglich, damit er flaky (blättrig) wird. Schritt für Schritt im Foto seht ihr das im Rezept zu den Buttermilk Biscuits. Außerdem sollten sie mit einem sehr scharfen Ausstecher ausgestochen werden, um den Rand nicht zusammen zu drücken.
Was ist das besondere an Angel Biscuits?
Biscuits werden immer mit Backpulver und/oder Baking Soda (Natron) gelockert – die Angel Biscuits zusätzlich noch mit (Trocken-)Hefe. Damit brauchen sie (anders als der simple Knetteig sonst) eine Gehzeit, werden aber auch besonders hoch und locker. Wer auf die Rezept-Idee kam, Biscuits gleich noch ein drittes Treibmittel beizugeben, ist nicht überliefert. Jedenfalls verbreitete sich das Konzept Anfang des 20ten Jahrhunderts erst in den Südstaaten, dann landesweit, weiß Mortician in the Kitchen (genau, das heißt „Beerdigungsunternehmerin in der Küche“, wohl einzigartiges Konzept!).
Natürlich lassen sich Angel Biscuits auch in einer normalen, runden Springform backen (24 bis 28 cm) oder auf ein Blech setzen. Besonders attraktiv finde ich sie aber, wenn sie in einer schönen rustikalen Pfanne auf den Tisch kommen. Man kann diese natürlich auch bei indirekter Hitze auf den Kugelgrill stellen, damit sind Angel Biscuits wunderbar fürs Outdoor-Cooking geeignet.
Wie serviert man Angel Biscuits?
Weil der Teig kaum gesüßt ist, passen diese lockeren Biscuits sowohl zu süßen als auch zu pikanten Speisen:
Gönnt euch ein Südstaaten-Frühstück und serviert Biscuits mit Rührei und Speck. Oder übergießt sie mit heller Sausage Gravy, einer würzigen Sauce. Sehr deftig! Mögt ihr es feiner, nehmt Biscuits als Grundlage für Easiest Eggs Benedict.
Zum Mittag- oder Abendessen sind Biscuits oft Beilage zu Suppen, Chili und natürlich zu Fried Chicken. Die US-Amerikaner mögen die Kombi süß & salzig, daher passt das in ihren Augen ausgezeichnet zusammen – in meinen übrigen auch! Um sie mit Honigbutter zu bestreichen (das ist typisch zu Fried Chicken), schlagt etwa 100 g Butter mit dem Mixer weißschaumig und lasst am Ende 1 – 2 EL hellen Honig einfließen.
Süßes Potential haben Biscuits ebenfalls: Ich bestreiche sie mit Frischkäse und Marmelade und habe dann fast so etwas wie einen englischen Scone. Oder türmt Sahne und frische Erdbeeren obenauf für Strawberry Shortcakes.
Angel Biscuits (Brötchen aus der Pfanne)
Angel Biscuits werden mit Backpulver, Natron und Hefe gelockert. Das macht diese kleinen, leicht süßen Brötchen besonders weich und wattig. Ihr könnt sie in einer Pfanne oder normalen Backform (24 bis 28 cm) backen, in jedem Fall schmecken sie mit süßen oder salzigen Beigaben.
Zutaten
- Für den Teig:
- 1/2 Tütchen Trockenhefe oder 10 g Frischhefe
- 2 EL Milch, höchstens lauwarm
- 350 g Weizenmehl (Typ 405 oder 550)
- 20 g Zucker
- 1/2 TL Salz
- 1 TL Backpulver
- 1/2 TL Natron
- 110 g Butter (oder Margarine), sehr kalt
- 200 ml Buttermilch, kalt
- Zum Fertigstellen:
- Mehl zum Ausrollen
- 2 EL flüssige Butter
Zubereitung
Die Hefe in der Milch auflösen und beiseite stellen. Mehl, Zucker, Salz, Backpulver und Natron in eine Schüssel geben, das kalte Fett in Stücken obenauf. Mit einer Gabel (oder einem Teigmischer) so lange drücken und wenden, bis die Fettstücke nur noch erbsengroß sind. Dann Buttermilch und Hefemilch dazu gießen und nur so lange mit der Gabel rühren, bis sich ein fester Teigklumpen zu bilden beginnt. Gibt es noch lose Mehlreste, teelöffelweise kaltes Wasser dazu geben.
Teig auf die bemehlte Arbeitsfläche kippen und locker mit der Hand zu einem etwa 3 cm dicken Quadrat drücken. Dann in der Mitte aufeinander klappen und wieder zum Quadrat drücken. Falten und drücken nochmals wiederholen, dabei darauf achten, den Teig nicht zu sehr zu bearbeiten und keinesfalls zu kneten. Am Ende den Teig sanft mit einem Nudelholz oder den Händen auf etwa 3 cm Dicke bringen, mit einem scharfen Ausstecher Kreise von 6-8 Zentimetern ausstechen. Teigreste vorsichtig zusammendrücken und ebenfalls zu Biscuits formen.
Springform (24 bis 28 cm), feuerfeste Eisenpfanne oder Auflaufform aus Metall leicht buttern. Teigkreise mit etwas Abstand hineinlegen und 1-2 Stunden abgedeckt gehen lassen, bis die Biscuits sich sichtlich vergrößert haben. Mit flüssiger Butter bestreichen (an dieser Stelle können die Teiglinge auch in den Kühlschrank wandern).
Backofen auf 210 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Auf der 2. Schiene von unten 16 bis 20 Minuten (bei gekühltem Teig) goldbraun backen. Fünf Minuten in der Form erkalten lassen, dann Biscuits einzeln auf einen Rost setzen. Am besten noch warm servieren.
Notizen
Ihr könnt den Biscuitteig auch am Vortag fertigstellen und die Teiglinge in der Backform bis zu 24 Stunden kalt stellen. Dabei in Folie / eine Tüte stecken, damit sie nicht austrocknen.
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