Pretzel Bites sind Laugenkonfekt – kleine gelaugte Brothappen aus Hefeteig, die sich wunderbar in Dipps tauchen lassen. Das Backen ist nicht schwer.
„Pretzels“ können ihren Ursprung wohl kaum verbergen – das Laugengebäck Süddeutschlands ist auch in den USA beliebt. Vor allem in Form von weichen XL-„Hot Pretzels“, die gerne an Food Carts auf dem Grill warm gehalten und als Snack mit Senf serviert werden. So habe ich das zumindest beobachtet, aber nachdem ich mir das einmal bestellt hatte (und mir der Rauchgeschmack so gar nicht gefiel), habe ich den Pretzels nur noch selbst gebacken (Rezept für Hot Buttered Soft Pretzels hier) eine Chance gegeben.
Bis ich auf der Seite Sally’s Baking Addiction auf die wunderbar aussehenden Pretzel Bites stieß, eine Art Laugenkonfekt – die habe ich dann etwas angepasst nachgebacken. Die kleinen Brothappen lassen sich wunderbar in Dipps tauchen – wie wäre es mit Käsesauce, Sour Cream oder auch Tuna Dip? Oder mit dem Käse-Bier-Dipp, der mit seiner leicht bitteren Note und der Zutat Bier ebenfalls „deutsches Erbe“ ruft? Ich bin allerdings kein Biertrinker und mag den herben Geschmack weniger – daher gibts bei mir eher die Nacho Cheese Sauce.
Was macht Brotstücke zu Pretzel Bites?
Ganz einfach: Die Veredlung in einem Laugenbad. Es sorgt für die appetitlich braune Farbe und den speziellen, etwas metallisch-salzigen Geschmack. „Echte“ Bäckereien blanchieren ihr Laugengebäck in echter Lauge, einer ätzenden Flüssigkeit. Für den Hausgebrauch tut es aber auch eine Natronlösung (Baking Soda – amerikanische Zutaten ersetzen), das ist ungefährlicher. Ihr sollt das Zeug ja nicht trinken, sondern nur Teig drin baden 😉 Aber auch da gilt – besser nicht mit den Händen in Kontakt kommen lassen.
Pretzel Bites (Laugenkonfekt)
Pretzel Bites sind Laugenkonfekt - kleine gelaugte Brothappen aus Hefeteig, die sich wunderbar in Dipps tauchen lassen. Das Backen ist nicht schwer.
Zutaten
- Für den Teig:
- 260 ml Wasser, höchstens lauwarm
- 15 g Frischhefe (oder ein Tütchen Trockenhefe, 7 g)
- 15 g Zucker
- 8 g Salz
- 10 g weiche Butter
- 400 g Weizenmehl (Typ 405)
- Für die "Lauge"
- 60 g Natron (Baking Soda)
- 800 ml Wasser
- Zum Bestreuen:
- grobes Salz, Sesamsaat oder Mohn
Zubereitung
Die Hefe mit dem Zucker im Wasser auflösen und etwa 10 bis 20 Minuten stehen lassen, bis es zu schäumen beginnt. Mit den restlichen Zutaten in eine Schüssel geben und mit den Knethaken des Mixers oder der Küchenmaschine etwa fünf Minuten zu einem glatten Teig verarbeiten.
Abdecken und für etwa eine Stunde an einem warmen Ort gehen lassen. In der Zwischenzeit das Laugenbad vorbereiten: In einem breiten, flachen Topf Natron in Wasser auflösen.
Den Teig auf eine leicht bemehlte Fläche stürzen und in drei Stücke teilen. Jedes dieser Stücke in einen gut daumendicken, langen Strang rollen und in etwa 4 cm lange Stücke schneiden (das geht gut mit einem Pizzaroller).
Das Natronbad bis fast zum Kochen erhitzen, zwei Backbleche mit Backpapier auslegen und idealerweise noch etwas einölen oder mit Backspray besprühen (die Teiglinge kleben nach dem Laugenbad enorm).
Mit einer Schaumkelle immer etwa 4 bis 5 Teigstücke für zehn bis 15 Sekunden (nicht länger) ins heiße Wasser tauchen und anschließend auf die Bleche legen. Wiederholen, bis alle Teigstücke blanchiert sind. Nach Wunsch mit Salz, Sesam oder Mohn bestreuen.
Backofen auf 210 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. 15 bis 18 Minuten (je nach Größe) goldbraun backen.
Am besten noch warm mit einem Dipp servieren. Kurzes Aufwärmen in der Mikrowelle am nächsten Tag ist auch möglich.
Notizen
Meine Erfahrung zeigt: Bei Trockenhefe sind die Gehzeiten wesentlich länger und der Trieb nicht so stark. Ich bevorzuge daher Frischhefe, die in den USA allerdings unüblich ist.
1 Comment
ilo
23. Juni 2024 at 10:22Das mit den verräucherten Brezeln in New York ist mir auch schon passiert, igitt!