Key Lime Pie ist ein sehr hübscher Dessert-Kuchen aus Florida: Krümelig-knuspriger Boden, herb-süße Limettencreme und obenauf optional eine Baiserhaube.
Eins gleich vorweg: Ein in Deutschland selbst gebackener Key Lime Pie wird an das Original aus den USA ( genauer gesagt, Florida) nicht heran kommen. Der Grund ist nicht die fehlende knallgrüne Speisefarbe (die könnte man ja noch hinzufügen), sondern die Tatsache, dass man hierzulande keine Key Limes bekommt. Key Limes (botanisch: echte Limetten) sind klein, dünnschalig, voller Kerne und viel saurer und zugleich aromatischer als die „gewöhnliche Limette“, die in europäischen Supermärkten verbreitet ist.
Ohne den supersauren Limettensaft, der die quietschsüße Kondensmilch konterkariert, ist Key Lime Pie also eine sehr süße Angelegenheit. Schneidet daher kleine Stücke – glaubt mir, das reicht! Am besten schmeckt Key Lime Pie, wenn er sehr gut gekühlt ist. Wer übrigens keinen Baiser mag (oder keine Eier da hat), kann den Pie auch ohne Zuckerschnee-Haube backen – hier findet ihr das Rezept für die Variante ohne Baiser. Oder probiert Key Lime Ice Cream Pies (mein Tipp!) beziehungsweise eine vegane Version dieses typischen Kuchens aus Florida.
Key Lime Pie (Limettenkuchen)
Krümelig-knuspriger Boden, herb-süße Limettencreme, Baiserhaube: Key Lime Pie ist ein sehr hübscher Dessert-Kuchen, der am besten schmeckt, wenn ihr ganz sauren Limettensaft verwendet.
Zutaten
- für die Teigkruste:
- 175 g feinst zerkrümelte Kekse (Vollkorn-Butterkekse, Löffelbisquit, Eierplätzchen)
- 2 EL Zucker (bei Löffelbisquits nicht)
- 70 - 90 g sehr weiche Butter
- für die Füllung:
- 3 Eigelb
- 1 Dose gesüßte Kondensmilch (Milchmädchen, 400 g, keine normale Kondensmilch!)
- 150 - 175 ml Limettensaft (möglichst frisch gepresst und saure Sorte)
- für das Baiser:
- 3 Eiweiß
- 3 EL Zucker
Zubereitung
Zerkrümelt die Kekse entweder in einem Zerhacker oder gebt sie in einen Plastikbeutel und rollt mit dem Nudelholz darüber. In eine Schüssel umfüllen und alle weiteren Teigzutaten dazugeben. Alles schnell mit einer Gabel zu einer krümeligen Masse vermischen.
Die Krümelmasse in eine kleine Pie- oder Springform (20 - 24 cm, alternativ 20x20 cm eckig) schütten, mit einem Löffel verteilen und dann mit dem Löffelrücken sehr fest drücken. Kalt stellen.
Backofen auf 190 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Das Eigelb mit Kondensmilch und Limettensaft verrühren und in die Teigform mit der vorbereiteten Teigkruste gießen. Etwa 20 Minuten backen.
Eiweiß mit Zucker zu sehr steifem Baiser schlagen, dekorativ auf den gebackenen Kuchen streichen oder Tupfen spritzen. Unter dem heißen Ofengrill einige Minuten hellbraun backen oder bei 180 Grad weitere zehn bis 15 Minuten backen.
Den Kuchen ganz auskühlen lassen (erst dann wird die Füllung fest) und dann anschneiden. Falls gewünscht mit abgeriebener Limettenschale und Limettenscheiben verzieren.
Notizen
Tipp: Für eine große, runde Form (28cm) die eineinhalbfache Menge der Füllung zubereiten! Oder mit der einfachen Menge der Füllung etwa 12 hübsche Törtchen backen: Je ein Eierplätzchen in eine Muffin-Papierform legen, die Milchmädchen-Teigmasse aufgießen, alles etwa 15 Minuten überbacken und dann mit Eischnee gratinieren. PS: Nachdem sich letztens jemand beschwerte, dass die Füllung nicht fest geworden sei: Es MUSS unbedingt Milchmädchen sein, keine normale Kondensmilch verwenden!
21 Comments
Margret Garcia
20. Februar 2021 at 18:10Beim nächstenmal werde ich Eier in Größe L nehmen.
Der Pie war lecker dürfte aber etwas fester sein.
Sandra
18. Juni 2020 at 8:57Guten Morgen,
Ich bräuchte einen Tipp was ich noch zusätzlich als Limettensaft dazu geben kann. Hab leider nur noch 2 und auch keine Zeit mehr noch welche zu besorgen.
Vielen Dank falls euch was einfällt
Lg Sandra
gfra-admin
18. Juni 2020 at 20:27Zitrone geht auch!
Marco
18. Juli 2018 at 16:38Hallo, Gezuckerte Kondensmilch kann mit einer ungezuckerten Kondensmilch leicht selbst hergestellt werden. Dazu wird 110 g Zucker in 100 g Kondensmilch aufgelöst und ein paar Minuten gekocht. Eine Probe soll sich zwischen den Fingern klebrig anfühlen und leichte Fäden ziehen.
gfra-admin
18. Juli 2018 at 17:38Ja, das ist echt zuckersüßes Zeugs – aber ich mag das 🙂
sven
1. Oktober 2015 at 23:50Key Lime juice gibts bei ebay.com zu kaufen wir haben den key lime saft direkt aus Florida mitgenommen und wollten ihn nächste woche versuchen nachzu backen
Nowhere Girl
20. Mai 2014 at 12:50So, hallo, gestern Abend gebacken… sehr gut! Könnte noch viiieeel sauerer sein… also Key-West-iger 🙂
Weiß gar nicht, ob die „Floridaner“ da Baiser drauf machen, meistens war das erbärmlich grün, was wir bekamen. Häufig nur eine Schicht, und wenn eine zweite drauf war, war das so ähnlich wir Tortenguß (auch mega-grün, klar). Beim nächsten Mal kommt auf jeden Fall noch mehr Limette rein.
Auf Sanibel Island gibt’s ein ganz dolles Cupcake Café mit super Key-Lime-Cupcakes. Probieren!
Bei uns ist ganz blöd, dass es die Milchmädchen immer nur in 170g-Tuben gibt…
Finde den Pie gut, schnell, einfach + sehr lecker!
Beste website überhaupt!
LG
Margret Garcia
20. Februar 2021 at 18:14In Florida verwendet sie für die Grüne Farbe , „Lebensmittelfarbe“
Birgit
25. Juni 2013 at 17:11Hallo…
Ja, ich hab es versucht…was soll ich sagen? Nach 2 stunden gas verbrauch, musste ich feststellen das funzt nicht! Also? Ganz einfach mal schnell nen karamell hergestellt mit der kondensmilch. Der kuchen hatte danach ne komisch gelb braune farbe…aber er schmeckte einfach nur fantastisch! Der karamell darf eben nicht fest sein….sondern es sollte ein weicher karamell werden!
Ich hab mir gleich milchmäschen über amazon bestellt…und heute damit versucht. Aussehen tut er definitiv besser….mal sehen wie er morgen schmeckt, wenn er abgekühlt ist. Denn das is noch so ne sache…warm kann er nich angeschnitten werden….;-)
gfra
26. Juni 2013 at 6:48S.u. – dieser Kuchen funktioniert NUR mit gezuckerter Kondensmilch und die sollte NICHT karamelisiert sein. Das mit dem „erst ganz abkühlen lassen, dann anschneiden“ werde ich noch dazu schreiben!
Birgit
21. Juni 2013 at 10:15Hallo…
Leoder bekomm ich da wo ich wohne kein milchmädchen,aber auf einer anderen seite hab ich den tipp gefunden, die kondensmilch 2,5 stunden in der geschlossenen dose kochen zu lassen. Dadurch karamelisiert die milch in der dose. Allerdings muss die dose komplett bedeckt sein mit wasser und sie muss UNBEDINGT komplett abgekühlt sein wenn man die öffnet.
Lg Birgit
gfra
21. Juni 2013 at 10:21Birgit – versuche das BLOSS NICHT! Aus ##gezuckerter## Kondensmilch kann man so karamelisierte Kondensmilch machen, aber NICHT aus normaler Kondensmilch (damit etwas karameliseren kann, braucht es schließlich Zucker!)… Versuch doch mal, Milchmädchen in einem Onlineshop zu bestellen oder aus einer größeren Stadt mitzubringen, ohne funktioniert dieser Pie leider nicht.
Katrin Kern
10. Dezember 2012 at 15:53Leider fehlt -wie fast immer- die Angabe ob Umluft oder Ober-/Unterhitze… Schade…
Steffen Fuchs
15. Juli 2012 at 10:57Hallo.
Ich hab gestern Key Lime Pie nach einem anderen Rezept gebacken und war sehr enttäuscht, denn der Kuchen glich eher einem Käsekuchen und hat nicht nach Limette geschmeckt… Und hatte überhaupt nichts mit dem Key Lime Pie zu tun, den ich vor drei Wochen auf Key West gegessen habe 🙂
Kann mir bitte jemand sagen, wie die Konsistenz des Gusses bei diesem Rezept ist? Wie hoch wird sie und wird sie beim Backen braun? Danke!
gfra
15. Juli 2012 at 12:37Hi, Steffen – ich denke, so einen Key-Lime-Pie wie in Florida wirst du hier nirgendwo und nimmernich hinbekommen 🙁 Zum einen weil es nirgendwo die extrem sauren Key Limes gibt, zum anderen , weil sowas im Urlaub immer viel besser schemckt 🙂 Die Creme aus diesem Rezept ist viel weicher als bei einem Cheesecake und sie wird NICHT braun gebacken (wenn doch, dann hast du die Temperatur zu hoch eingestellt)….
kamaya_papaya
17. Juni 2012 at 10:23Es kann auch andere gezuckerte Kondensmilch sein-aus russischen Supermärkten z.B. – oder die von „Bunte Berte“.
Der Unterschied zu normaler Kondensmilch ist jener, dass bei Milchmädchen o.ä. die Kondensmilch schon karamellisiert – und demnach DICKFLÜSSIGER ist. Wenn man hier also normale Kondensmilch verwendet, muss man sich nicht wundern, dass die Füllung nicht fest wird.
Victoria
21. April 2012 at 16:47Danke für das Rezept! Ich fand es ein wenig zu süß, aber das ist bei amerikanischen Desserts häufiger der Fall (ich muss allerdings dazu sagen, dass ich das „Milchmädchen“ mit dem Rezept von der ‚US-Produkte ersetzen‘ Seite ersetzt habe, vielleicht wäre es mit dem Original weniger süß geworden). Jedenfalls ist die Creme schön gestockt und ich bin meine übrigen Limetten losgeworden.
flowerek
12. Januar 2012 at 21:07Der Kuchen ist wunderbar. Super lecker! Wenn es um Kondensmilch geht, Milchmädchen ist cremiger und fetter als „normale“ Kaffe Kondensmilch. Vielleicht deswegen soll diese bestimmte verwendet werden.
M.C.
3. November 2010 at 16:44Klasse Rezept, der Kuchen hat super lecker geschmeckt. Ich habe übrigens nicht Milchmädchen verwendet da ich nicht in Deutschland lebe und sie hier nicht bekomme. Ich habe zwar eine Kondensmilch von Nestlé verwendet habe aber einen kleinen Teil davon mit einem Löffel Speisestärke angerührt dann alles miteinander vermischt und es wurde auch fest!
Ms K
8. Mai 2010 at 23:01Ich kenne „Milchmaedchen“ nicht. Ich verwende immer gesuesste Kondensmilch aus der Tube von Nestle. Gelingt immer.
jlz
20. November 2009 at 15:17Warum muss es denn Milchmädchen sein? Wo ist der Unterschied zu normaler gezuckerter Kondensmilch?