Wenn man sich die Geburtstagskuchen-Wünsche meiner Umgebung so ansieht, so kann man Familie/Freunde für ziemliche Kindsköpfe halten 🙂 Der eine möchte „kalte Schnauze„, der andere Spiegeleierkuchen und nun träumt eine 33-, äh, 34-jährige Kollegin von einem Backwerk, das besser in einen Kindergarten als ins Büro passt: Quietschbunter Regenbogen-Kuchen. Aber Wunsch ist Wunsch – also habe ich mich ans Werk gemacht.
Gewappnet mit den Erfahrungen der Strawberry-Ombre-Torte muss ich eines voraus schicken: Regenbogenfarben bekommt man KEINESFALLS mit Speisefarben aus dem Supermarkt hin, die sorgen allenfalls für mattes Pastell. Nein, da müssen es richtig kräftige Spezialfarben sein – am besten Profi-Gelfarben.* Davon reicht jeweils eine knapp erbsengroße Menge, um ein Schälchen Teig so richtig schön knallig zu bekommen. Das heißt, so eine Tube ist zwar nicht billig, aber sie reicht eeewwwiiiggg….
Die Zutaten stehen auf einer gesonderten Rezeptseite „Rainbow-Cake“, hier stelle ich noch einmal alle Arbeitsschritte im Detail vor und erkläre, worauf es ankommt, um ein wirklich vorzeigbares Exemplar hin zu bekommen.
1. Rührt für den Teig Butter, Zucker und Eiweiß wirklich sehr cremig. Am besten geht das in einer Küchenmaschine.
2. Wiegt den fertigen Teig ab und teilt ihn anschließend in sechs Portionen. Augenmaß kann täuschen – nur durch Wiegen sorgt ihr dafür, dass alle Böden am Ende dieselbe Dicke haben.
3. Färbt jeden Teig einzeln ein und beginnt mit einer kleinen Menge Farbe, zum Beispiel linsengroß. Bei mir erwies sich für 180 g Teigmenge ein Klecks von halber Erbsengröße als ausreichend.
4. Wenn ihr nur eine 18cm-Springform habt (und wer hat DAVON schon mehrere?), müsst ihr alle gefärbten Böden einzeln backen. Das dauert zwar, aber in den Wartezeiten kann man ja etwas anderes erledigen, zum Beispiel das Frosting rühren oder Schüsselchen abwaschen, die man zuvor mit gefärbtem Teig eingesaut hatte 🙂
5. Lasst die Böden auf Gittern erkalten und wendet sie häufiger, damit sie nicht an den Rosten ankleben.
6. Damit der Trüffelüberzug nicht gerinnt, müssen Butter und Frischkäse unbedingt auf Zimmertemperatur gebracht werden. Die geschmolzene weiße Schokolade wiederum muss nach dem Schmelzen weitgehend abkühlen, damit sie das Frosting nicht verflüssigt.
7. Streicht alle Böden auf der Oberseite sehr dünn mit Lemon Curd (Rezept hier) oder Aprikosenmarmelade ein. Dann lässt sich anschließend auch das Frosting besser verteilen.
8. Legt euch die Böden nach der Reihenfolge zurecht und verwendet nicht mehr als ein bis 1,5 Esslöffel Frosting, um sie zu füllen. Die Creme ist super-mächtig!
9. Streicht Sie den Kuchen außen etwas dicker ein, damit kein „bunter Boden“ durchschimmert. Umso größer ist der Überraschungseffekt beim Anschneiden!
10. Apropos Anschneiden: Lasst den Kuchen gut durchkühlen (dabei wird das Frosting schön fest) und schneidet schmale Stücke, selbst aus diesem kleinen Kuchen lassen sich mindestens 20 Portionen teilen. Ich sage nur 300 g Schokolade und 450 g Frischkäse!
Disclaimer: *Amazon-Sponsorlink, als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen
2 Comments
Kuchen & Torten & Co. in den USA
4. November 2014 at 20:26[…] Auch zusammen gesetzte Torten (layered cakes, birthday cakes) sind in den USA bekannt. Meist sind diese runden Cakes schmal und hoch – eher als breit und flach. Anders als in Deutschland werden die Böden üblicherweise separat gebacken und nicht als dicke Schicht, die dann durchgeschnitten wird. Großzügige Mengen Frosting umhüllen die einzelnen Layer und vor Speisefarben machen sich die US-Amerikaner eh nicht bang: Vor allem Cupcakes, Geburtstags- und Motivtorten werden knallbunt eingefärbt und verziert. Highlight in Sachen Farbenfreude: Der Rainbow-Cake! […]
Barbara
31. Mai 2014 at 19:00Der war in der Tat superlecker – und die Zunge anschliessend schön bunt 🙂