Grape Jelly ist in den USA superbeliebt, in Deutschland aber nicht zu bekommen. So kochst du den Fruchtaufstrich für das Peanut Butter & Jelly Sandwich ganz einfach selbst.
Als ich vor vielen, vielen Jahren mein Austauschjahr in den USA absolvierte, überraschten mich die Marmeladensorten dort wenig: Erdbeere, Pfirsich, Blaubeer. Mit einer Ausnahme: Was ich erst für schwarze Johannisbeere hielt, war – Traube. Dunkelrot, etwas herb und (bei manchen Marken) ein irgendwie künstlicher Unterton. So wurde das auf Toast und vor allem auf Erdnussbutter-Jelly-Sandwiches geschmiert. Allerdings nicht von mir: Dieser seltsame Beigeschmack zum Beispiel bei Smuckers Grape Jelly war gar nicht meins. Erst als ich “bessere” Bio-Varianten probierte, kam ich auf den Geschmack.
Ist Grape Jelly der beliebteste Fruchtaufstrich in den USA?
Beim Fruchtaufstrich unterscheiden sich US- und deutsche Geschmäcker gar nicht (oder vielleicht ist es auch die gute Verfügbarkeit der Frucht): Erdbeermarmelade wird am häufigsten gekauft. Doch während in Deutschland Kirsche und Himbeere folgen, ist es in den USA Grape Jelly aus Concord-Trauben, einer besonders robusten Sorte aus Neuengland. Ein Dr. Welch erfand die Methode, den Saft haltbar zu machen und auch zu Gelee zu verkochen – “Welch’s Grape Jelly” war geboren und verbreitete sich rasant, nachdem es als Verpflegung für die US-Soldaten im 1. Weltkrieg verwendet worden war.
Nur den Weg nach Deutschland hat Grape Jelly nicht geschafft. Wer es hierzulande essen möchte, muss es selbst kochen! Am besten nehmt ihr dafür nicht die Tafeltrauben aus den Supermärkten, sondern die kleinen, herberen Früchte der Weintrauben, die in manchen Privatgärten wachsen. Die sind nicht zu süß und haben richtig Aroma. Und es sollte natürlich eine rote Sorte sein – in blassgelb-grünlich sieht das Gelee gar nicht gut aus. Falls ihr solche Trauben nicht bekommt: Ein guter Traubensaft mit 100 Prozent Frucht ist ein guter Ersatz.
Grape Jelly (Traubengelee)
Dunkelrotes Grape Jelly ist ein typischer Toastaufstrich in den USA – und auf dem berühmten Peanut Butter & Jelly Sandwich. Wer es in D essen möchte, muss es selbst kochen!
Zutaten
- 750 ml roter Weintraubensaft (gekauft oder selbst gemacht, s.u.)
- 500 g Gelierzucker 2:1
- 1-2 EL Zitronensaft
Zubereitung
Die roten Weintrauben (etwa ein Kilo) gut waschen und von den Stielen zupfen. In einen Topf geben mit etwa 100 ml Wasser (Rotwein oder Apfelsaft gehen auch). Mit Deckel etwa 15 Minuten leicht köcheln, bis alle Beeren zerplatzt sind. Ein Sieb mit einem Küchentuch, Küchenpapier oder einem Mulltuch auslegen, auf einen passenden Topf setzen. Die Traubenmasse hineingeben und mindestens eine Stunde gut abtropfen lassen.
750 ml Saft abmessen. Gelierzucker und Zitronensaft dazu geben und verrühren.
Alles unter Rühren aufkochen und etwa 4 - 5 Minuten sanft kochen lassen.
Sofort in sterilisierte Gläser füllen, mit Twist-Off-Deckeln verschließen.
Notizen
Dieses Rezept stammt ursprünglich von Ute, die auf der Sandwich-Seite gelesen hatte, dass ich nach einem Grape Jelly Rezept suchte. Sie hat mehrere Jahre in den USA gelebt und kannte bis vor einem Jahr auch nur die Fertigprodukte. Dieses Rezept hat sie sich selbst ausgedacht und "es klappt hervorragend", sagt sie: "Ist schnell und einfach zu machen und schmeckt wie die gekauften in USA. Meine Enkel lieben es!" Ich habe es verfeinert und koche den Saft jetzt meistens selbst.







6 Comments
Melli
4. Juni 2021 at 10:56Hey danke, ich suche auch schon ne halbe Ewigkeit danach. Die Grape Jellys die man online kaufen kann , sind mir einfach zu teuer. Ich liebe auch diese Grape Soda
Enerirelleh
25. Februar 2016 at 9:41Das Rezept wurde gleich von mir ausprobiert. Jedoch finde ich, dass das Original aus den USA wesentlich süßer ist. Deshalb nehme ich jetzt Gelfix und Gelierzucker 1:1. Nun schmeckt es so wie das amerikanische Grape Jelly.
Sunny
16. August 2011 at 21:16Wie lange hält sich so ein verschlossenes Glas denn?
gfra
17. August 2011 at 4:56Hi, Sunny – ich schätze mal. drei Monate, im Kühlschrank (nicht angebrochen) noch etwas länger…
Enerirelleh
25. Februar 2016 at 9:42Das hält sich in einem kühlen Keller monatelang.
buntewollsocke
5. Januar 2011 at 18:15Ich glaube, das könnte meine Rettung sein. In Deutschland konnte ich nirgends Grape Jelly finden, die Bestellung im Online-Versand ist aber auch zu teuer. Ich werde das Rezept am Wochenende testen. Vielen Dank!