Die Geschichte der US-Küche – Esskultur

Historische Küche einer Plantage in Virginia / USA

Die meisten Menschen setzen amerikanische Küche mit Fast Food gleich. Irgendwie richtig – und auch wieder nicht. Zwar sind Drive Ins und Microwave-Dinner US-Erfindungen, aber daneben existieren – existierten immer schon – ethnische Küchen, die im „Melting Pot“ in einer ganz besonderen Art verschmolzen. Die Dresdener Studenten Matthias und Markus haben sich reisend auf die Spuren von Eating in America begeben und präsentieren ihre Ergebnisse in Sachen Esskultur auf einer Webseite, eatinginamerica. Danke, dass ich hier Auszüge ihrer Arbeit veröffentlichen darf!

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Das Essen Amerikas – so verschieden wie seine Bewohner

Die Immigranten, die halfen, Amerika zu errichten, haben auch ihre verschiedene Art, Essen zuzubereiten, mitgebracht. Damit entstand eine Esskultur, die wir heute als  „American Food“ bezeichnen. Neben englischen Siedlern zählen auch französische, spanische, deutsche und italienische Neubürger zu denjenigen, die ihre neue Heimat nicht nur mit ihrer spezifischen Kultur, sondern auch ihren Essenstraditionen bereicherten.

Die Spanier prägten vor allem die mexikanische Küche, die sich vom Südwesten aus in fast jeden Teil der USA ausbreitete. Besonders aus Italien stammt eine Menge von Gerichten, die fast jeder Amerikaner als ursprünglich amerikanisch bezeichnen würde – Pizza auf amerikanische Art und verschiedenste Nudelvariationen.

Auch die ehemaligen Sklaven, die ihre Art zu kochen aus Afrika mit sich führten, trugen ihren Teil zur heute bestehenden Vielfalt der amerikanischen Küche bei. Beispielsweise geht der vielfältige Gebrauch von Erdnüssen in den USA auf ihren Einfluß zurück. Zuguterletzt gab und gibt es verschiedene religiöse Gruppen, z.B. Quäker oder die Amish, die sich in der amerikanischen Küche verewigten.

Historische Feuerstelle auf Plantage in den USA

Kulinarische Geschichte der USA: Wann hat das angefangen?

Natürlich schon mit den Natives, den nordamerikanischen Stämmen, die zum Teil jagten, aber auch schon sehr viele Kulturpflanzen kannten.  Als Kolumbus‘ Nachfolger,  die spanischen Konquistadoren des 16. Jahrhunderts, den Kontinent betraten, entdeckten sie die „Indianer“ (sie wähnten sich in Indien) und gleichzeitig Tomaten, Kartoffeln, Chilies, Mais, Bohnen. Diese und viele andere Gemüse- und Obstsorten haben seitdem die Tische der ganzen Welt erobert.

Was man heute unter mexikanischer Küche versteht, ist urprünglich ein Konglomerat aus spanischen und indianischen Gerichten. Diese Sammlung zweier verschiedener Kulturen besteht aus alten Rezepten der  Ureinwohner und einer neuen Art und Weise aus Spanien, Fleisch zuzubereiten. Dazu gehört  insbesondere das Kochen und Braten mit Fett.

Englische Einflüsse in der Küche der USA

Ungefähr hundert Jahre nach den Spaniern (1607) errichteten die Engländer ihre erste dauerhafte Siedlung in Jamestown, Virginia. Um die Kontrolle über die Kolonien zu festigen, gründete die englische Krone die sogenannten „Joint Stock Companies“, um Siedler anzuwerben. Die machten sich jedoch rar, bis die Companies freies Land anboten. Das änderte die Situation rasch. Die Kolonien erweiterten sich und die ersten Tabakplantagen wurden angelegt.

Die Engländer brachten ihr typisches robustes Essen mit sich und mischten dieses mit lokalen Zutaten, zum Beispiel Truthahn, Hummer, Muscheln, Ahornsirup und fast immer mit Mais. So entstanden Gerichte wie Indian Pudding, Boston Brown Bread, Clam Chowder und Maine Boiled Lobster, die immer noch den Charme der New England Küche ausmachen.

Die berühmte Geschichte, wie indianische Ureinwohner englischen Siedlern über den Winter halfen, indem sie ihnen zeigten, wie die örtliche Fauna und Flora zu nutzen sei, führte zu einem der amerikanischsten Feste überhaupt: Erntedankfest oder Thanksgiving. Gefeiert wird es seit 1621, und das Essen, das immer noch die Tische der Amerikaner bedeckt, ist ein Ergebnis des Einflusses indianischer Kochkunst auf die englische Küche.

Farmers Market in North Carolina

In den US-Südstaaten: Kulinarische Einflüsse aus Afrika

Weiter im Süden profitierten die Menschen vom moderaten und milden Klima, das ihnen eine größere Anzahl von Gemüsesorten erlaubte. Das Essen war zwar noch englisch, aber in Sachen Würzen und Kochen eher „southern“. Afrikaner, die als Sklaven unfreiwillig nach Amerika kamen, führten das Barbeque, alle möglichen Fettgebäcksorten und viel Grünes ein.

Sie brachten auch bedeutende Kochtechniken mit, z.B. Fleisch zu räuchern, Gemüse zu braten und würzige Saucen zuzubereiten. Auf diese Weise spielten sie eine bedeutende Rollen bei der Verquickung von englischer, afrikanischer und indianischer Kochkunst in das, was heute als Südstaatenküche bekannt ist – einfach aus dem Grund, weil sie diejenigen waren, die in den Küchen des Südens arbeiteten.

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