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Jerky: Das kaut der Cowboy – und der Deutsche!

Beef Jerky

„Iiih – was ist das denn?“ Zu sagen, meine Familie hätte vorsichtig auf die Platte mit den rötlichen Häppchen reagiert, wäre untertrieben. Komplett ablehnend trifft es eher – bis ich sie davon überzeugen konnte, die „Chips“ und Bröckchen zu probieren. „Hmm, wie Schinken“, „ziemlich zäh, aber leckeres Aroma“ und zuguterletzt: „Sieht aus wie ein Hundesnack, aber schmeckt klasse“… Die Rede ist von Beef Jerky, der us-amerikanischen Version von Trockenfleisch.

Der haltbare, gut gewürzte Fleischsnack findet sich in den Staaten an jeder Tankstellenkasse und im Supermarkt, hierzulande gibt es Jerky von Marken wie Jack Link’s zum Beispiel bei Spezialversendern für US-Food.

Woher kommt Beef Jerky?

Schon die Indianer Nordamerikas trockneten Büffel- oder Bisonfleisch. Das „Pemmikan“, die energiereichen dünnen Streifen dunklen Dörrfleisches, war ein idealer Proviant für die Jagd. Durch Trocknen in der heißen Sommersonne oder Räuchern über dem offenen Feuer wurde das Fleisch haltbar und unverderblich. Frühe Einwanderer übernahmen die Rezepturen und Herstellungsweisen der Indianer und nannten ihr Trockenfleisch Jerky. Verschieden mariniert, gegart und über Stunden getrocknet bot es sich als unkomplizierte Wegzehrung auf Reisen oder als Vorrat für schlechte Zeiten an.

Wie wird Beef Jerky heute hergestellt?

Für Jerky wird Fleisch in dünne Streifen oder mundgerechte Stücke geschnitten, je nach Sorte/Hersteller mild oder schärfer gewürzt, sanft gegart und schließlich langsam an der der Luft getrocknet. Je trockener und fettärmer das Fleisch ist, desto haltbarer wird es – aber auch um so zäher. Um 100 Gramm Jerky zu erhalten, verwenden die Hersteller 260 Gramm Rindfleisch, für  100 Gramm Chicken Bites werden 180 Gramm Hähnchenbrustfilet benötigt. Für einen Snack ist Jerky recht kalorienarm: 100 Gramm (die schafft eine einzelne Person kaum!) haben 250 Kalorien.

Welche Sorten gibt es?

Meist gibt es Jerky in Streifen oder als Bites, kleine Brocken. Letztere finde ich etwas zäh, die dünnen Streifen schmecken mir persönlich besser. Was die Würzung angeht, so bevorzuge ich süßlich-rauchige Original- oder asiatische Teriyaki-Aromen am liebsten. Jemand anders mag möglicherweise Curry-Aroma, scharfen Pfeffer oder  die „Flamin‘ hot“-Varianten.

Selber machen statt kaufen?

Experimentierfreudige machen sich ihr Jerky selbst – zum Beispiel aus Truthahnfleisch oder Rindfleisch. Rezepte finden Sie auch auf unsere Webseite, für Sabo’s Turkey Jerky oder Cliff’s Fantastic Jerky. Am besten gelingt das Dörrfleisch im Heißluftofen, bei den Gewürzen sollten Sie erst einmal vorsichtig zu Werke gehen.

6 Comments

  • Reply
    Reinhard
    3. Februar 2013 at 16:26

    Ich kenne das Trockenfleisch(ebenfalls Rind) von einer Südafrikareise.
    Auch dort ist es an jeder Tankstelle, in Supermärkten und selbst auf dem Flughafen erhältlich. Schmeckt wirklich richtig gut und würzig.
    Wer es noch nicht kennt, sollte es unbedingt probieren.

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    Barbara
    3. Februar 2013 at 13:33

    Mir fehlt bei den US-Urlauben – speziell bei der Selbstverpflegung – etwas Würziges. Bis auf „extra sharp“ Cheddar ist der Käse zu labberig, bei Salami finde ich auch nichts und das Brot ist (abseits von Städten) sowieso meist kein großes Geschmackserlebnis. Insgesamt ist alles zu lasch. Was bleibt ist teurere Importware (Prosciutto, Blue Cheese).

    Aus Neugier habe ich mal Beef Jerky probiert, weil ich es immer und überall sah. Ich hatte mir das ganz anders vorgestellt und war echt überrascht. Das Fleisch hat Geschmack, ist würzig und lässt sich zudem gut auf einer Rundreise mitführen, da es nicht gekühlt werden muss. Beef Jerky gehört seither in den Einkaufswagen. Zudem peppe ich die geschmacksärmeren Sachen auch noch mit Gewürzgurken auf. Das gleicht zwar auch einer Wissenschaft, da die richtigen zu finden, aber es lohnt sich 😉

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    Doris
    16. Januar 2013 at 14:50

    auch wir haben uns in der USA mit „Dörrfleisch“ eingedeckt. Wir haben es in einem Outlet gekauft wo es
    nur dieses Fleisch und geräucherte Erdnüsse gab. Die Erdnüsse sind auch sehr lecker, Sie werden übrigens mit der Schale gegessen. War gut. Frei nach dem Motto: „was der Bauer nicht kennt muss er erst probieren.“

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    Thomas
    16. Januar 2013 at 14:59

    Beef Jerky ist ja nun einigermaßen bekannt. Bei meiner letzten Reise an der Pazifik-Küste bin ich dann jedoch über Fisch-Jerky gestolpert. War auch ganz lecker.

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    Domenico Colabretta
    15. Januar 2013 at 8:57

    Auch ich habe bei meinem Amerika-Aufenthalt „Beef Jerkey“ genossen und ich muss sagen, dass es wirklich nicht mein Ding ist. Trockenfleisch, das auch noch mariniert ist, ist nicht jedermanns Ding aber man glaubt es kaum – die Amerikaner fahren total drauf ab! Die Gewürzmischung, in der das Beef eingelegt wird, möchte ich trotzdem gerne für zu Hause haben, denn zum Grillen macht sich das bestimmt gut 🙂
    Gruß, Domenico

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    Anita
    10. Januar 2013 at 10:22

    Waah, is doch voll cool. Ich kenne sowas ähnliches von Thailand. Dort wird das auch anders gemacht und ist auch vielleicht nicht so sehr Trockenfleisch, aber meine Mama würzt das Fleisch immer und schmeißt es dann in einem Topf mit Öl, sodass es frittiert wird 😀

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