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Ausprobiert: Grillen mit dem Luxus-Gasgrill

Test Gasgrill Outdoorchef

Grill alt und neuIn Sachen Grillen leb(t)e ich quasi in der Vorkriegszeit.  Wir besitzen einen 20 Jahre alten Grillkamin (hinten auf dem Foto zu sehen), dessen einzige Einstellungsmöglichkeit daraus besteht, den Rost hoch oder runter zu setzen. Insofern brach jetzt eine neue Zeitrechnung an, als bei uns der Ascona 570G von Outdoorchef einzog. Das ist ein Luxus-Kugelgrill, der mit Gas betrieben wird. So imposant wie Ausmaße (54 cm Durchmesser) und Gewicht  (30 kg) sind die Liste der Funktionen sowie der Preis: Nämlich etwa 550 Euro. Wer mag, kann zudem reichlich Zubehörteile erwerben, deren Sinn bzw. Unsinn von den eigenen Bedürfnissen und Vorlieben abhängt: Schutzhaube,  diverse Pfannen und Töpfe, Pizzastein, Rippchen-Rack, Thermometer, Schutzhandschuhe.

Vor dem Grillen…

Die knapp 140-seitige Betriebsanleitung ließ Schlimmes erwarten: Ohoh, ob wir das Teil ans Laufen kriegen? Doch auf besagten 140 Seiten waren immerhin 14 Sprachen untergebracht, so dass es so schlimm nicht werden konnte – wurde es auch nicht. Nur 15 Minuten haben wir gebraucht, um die Gasflasche anzuschließen und die empfohlene Dichtheitsprüfung vorzunehmen – als Gasneuling ist man ja unsicher und sieht vor dem geistigen Auge Zischen, Funken, Explosionen…

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Die gab es natürlich NICHT. Vielmehr zündete der Ascona-Grill zuverlässig und in Sekundenschnelle mit einem leichten Klick, indem man einfach nur den Schalter auf Zündposition dreht und kurz herunterdrückt. Fünf Minuten vorheizen mit geschlossenem Deckel und das Grillen konnte beginnen – was für ein Unterschied zur Holzkohle! Was für ein Unterschied auch von der Größe her: Bei 54 cm Durchmesser passt tatsächlich das Fleisch für sechs Personen auf einmal auf den Rost. Anschließend habe ich noch kurz das Grillgemüse in der Halbmond-Pfanne fertig geröstet, die ich auch schon in der Vorheizzeit auf den Rost gestellt hatte. So konnten diesmal tatsächlich alle Gäste zusammen essen, während sonst der jeweilige Grillmeister mehrere „Touren“ Fleisch braten muss.

Beim Grillen…

Grillverfahren OutdoorchefAus Mangel an Grillerfahrung (siehe ganz oben) haben wir uns diesmal noch nicht an das indirekte Grillen bei  eher gemäßigten Temperaturen gewagt. Dafür liefert das Outdoorchef-Kochbuch zahlreiche gut beschriebene Rezepte und im Prinzip muss man die Trichter im Inneren des Kugelunterteils nur umdrehen (Abb. rechts auf dem Screenshot aus der Betriebsanleitung). Dann verteilt sich die Hitze gleichmäßiger und man könnte auch kochen oder backen.  Wir haben uns jedoch für direktes Grillen entschieden, bei dem sich hohe Temperatur direkt auf den Rost konzentriert (linker Aufbau in der Grafik).

Mangel an (Kugel-)Grillerfahrung zeigte sich auch während des Garvorgangs selbst (siehe Foto unten): Hey, da qualmt, zischt und brennt ja nix! Eigentlich schien unter dem Kugeldeckel irgendwie gar nichts zu passieren  – also versucht man, durch die Lüftungschlitze zu spähen, um zu beurteilen, ob das Fleisch schon gewendet werden muss. Nein, musste es nicht – und vermutlich kommt mit der Zeit auch das Zutrauen in das gut ablesbare Thermometer. Ein indirekter Grillversuch mit Spare Ribs und Zwiebelbrot ist jedenfalls fest eingeplant.

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Beim Essen…

… vermissten einige der Gäste den typischen „Grillgeschmack“ – soll wohl heißen, das Qualmaroma. Mir fehlte es nicht, den schön braun wurde das Grillgut trotzdem. Aber Gas – Kohle ist vermutlich eine Glaubensfrage, die mich ziemlich kalt lässt. Ich habe mich stattdessen gefreut, dass  sich die Temperatur auf dem Rost sekundenschnelle per Drehschalter (muss der wirklich so viel Spiel haben?) regeln lässt. So ist auch die marinierte Grillananas nicht verbrannt.

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Nach dem Grillen…

… dauert es bei meinem Primitiv-Holzkohlengrill genau fünf Minuten, ihn wieder sauber zu machen: Erkaltete Asche ausfegen, Rost säubern. Fertig. Aus fünf Minuten wurden beim Ascona-Grill  locker 50: Trichter entnehmen, einweichen, spülen, trocken reiben – ebenso den Rost. Oberteil der Grillkugel von innen und außen abledern, Unterteil der Grillkugel säubern. Aufgrund des hochwertigen Materials (die Trichter sind wirklich dick emailliert) bekam man den verkrusteten, eingebrannten Bratensaft etc. zwar rückstandslos weg, aber dafür musste das Riesending schon eine ganze Weile einweichen. Dabei hatte die Betriebsanleitung versprochen: „Es ist nur eine sehr geringe Reinigung zwischen den Grillgängen erforderlich, da das meiste Fett entweder verdunstet oder in die Auffangschale abgeleitet wird.“ Ja, aber beim Ableiten läuft es über die heißen Trichter und verkrustet… Naja, vielleicht war ich beim Putzen ja auch allzu gründlich, schließlich möchte man so ein sauteures Gerät in 1a-Zustand halten. (EDIT: Der Aufwand mit dem Putzen relativiert sich stark, wenn man den Grill ganz am Ende – ohne Grillgut natürlich! – drei bis fünf Minuten auf „volle Pulle“ stellt und den Deckel schließt. Dann verbrennen viele Rückstände zu Asche und können einfacher entfernt werden. Danke für den Tipp, Uwe 🙂 )

Fazit

Bequem auf Rollen zum Einsatzort zu schieben, kein Vorheizen, unkomplizierte Temperaturregelung, leckere Grillergebnisse: Meine erster Gasgrill-Versuch hat mich überzeugt. Wenn nur das Saubermachen nicht wäre… So könnte ich zwar prinzipiell „mal eben“ das Ding für zwei Gemüsespieße und zwei Steaks anwerfen, lasse es dann aber doch sein, bis wieder ein richtiges Grillfest ansteht.

Die Firma Outdoorchef hat mir den Ascona 570-Gasgrill kostenfrei zum Testen zur Verfügung gestellt. Damit war keine Verpflichtung verbunden, darüber zu berichten oder das Gerät gut finden zu müssen. Es handelt sich hier also um meine unbezahlte, ehrliche Meinung.

7 Comments

  • Reply
    Gasgrillen: Die Bilanz nach einem Grillsommer - USA kulinarisch
    21. Oktober 2015 at 17:38

    […] Temperaturbereich die Grillsaison für beendet. Also ist der Zeitpunkt gekommen, ein Resüme zum Outdoorchef Ascona 570G zu ziehen. Der Hersteller des Gerätes hatte mir das hochwertige Stück kostenlos zum Testen zur […]

  • Reply
    Lärcher
    22. Juli 2015 at 15:59

    Schöner Bericht, für mich wäre das Teil aber zu groß 🙂

  • Reply
    Jessica
    21. Juli 2015 at 21:13

    Was für ein riesen Teil. Wie sind die weiteren Erfahrungen mit dem Grill?

    • Reply
      gfra-admin
      22. Juli 2015 at 8:40

      Hi, Jessica – die sind gut! Ich habe einen weiteren Bericht mit Rezepten in Arbeit…

  • Reply
    knippenberg, eckhard
    10. Juli 2015 at 17:33

    hallo gabi,

    vielen – verspäteten – dank für die übermittlung, die hier zunächst im spam gelandet
    war …
    mfg eckhard

  • Reply
    Uwe Ebers
    5. Juni 2015 at 13:55

    Outdoorchef Grill nach dem grillen ohne Gargut einmal hochheitzen ca 3 Minuten warten und erkalten lassen. Dann lassen sich die Gargutanhaftungen mit einem Tuch abwischen und alles ist wieder sauber. Die Reinigung ist meiner Meinung nach eine der Stärken.

    Schalter umlegen zum heizen (10 Sek), warten (mit den Gästen weiter feiern)
    Schalter umlegen zum abschalten (10 Sek),
    Erkalteten Grill mit Tuch oder gerne auch Messingbürste abpinseln (30 Sek)
    Fertig 🙂

    • Reply
      gfra-admin
      5. Juni 2015 at 14:26

      Danke für den Tipp, Uwe – ich werde das auf jeden Fall ausprobieren!

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